HOLZTREPPE
Renovierung,
Pflege und
Tipps

Holztreppe: Renovierung, Pflege & Tipps

Der Klassiker unter den Wohnraumtreppen ist die Holztreppe. Sie passt sich nahezu allen baulichen Gegebenheiten an, bietet vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten und sorgt für eine wohnliche Atmosphäre in den eigenen vier Wänden. Damit Holztreppen dauerhaft schön und sicher begehbar bleiben, ist eine regelmäßige Pflege notwendig. Ist die Holztreppe in die Jahre gekommen, kann sie abgeschliffen und mit Öl oder Lack neu versiegelt werden.
 
 

 

1. Holztreppen im Neubau

Im Gegensatz zum klassischen Bungalow erfordert das mehrgeschossige Einfamilienhaus eine frühzeitige Planung der Treppe. Wie wird sie im Grundriss platziert, welcher Treppentyp harmoniert am besten mit dem Einrichtungsstil und welches Material wird bevorzugt? Holz ist bei Bauherren besonders beliebt. Denn der natürliche, nachwachsende Rohstoff bietet gegenüber anderen Materialien viele Vorteile.

 

 

Vorteile von Holztreppen

Holz hat viele gute Materialeigenschaften. Das macht den Werkstoff im Hausbau nahezu unentbehrlich. Ob Dachstuhl, Fassadenverkleidung oder Bodenbelag – Holz kann an vielen Stellen im Haus eingesetzt werden. Auch Innentreppen werden traditionell gerne aus Holz gefertigt. Denn Holz lässt sich gut verarbeiten, sodass selbst auf kleinstem Raum individuelle Gestaltungswünsche umgesetzt werden können.
 
Holztreppen sind nicht nur flexibel in der Gestaltung, sondern unterstützen auch ein naturnahes Wohngefühl. Der Naturwerkstoff Holz strahlt Wärme und Behaglichkeit aus, verbessert durch seine hygroskopischen Eigenschaften das Raumklima und leistet einen wichtigen Beitrag zum ökologischen Bauen. Dies gilt insbesondere, wenn das Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt.
 
Bei regelmäßiger Pflege zeichnen sich Holztreppen durch eine lange Lebensdauer aus. Holz ist aber nicht nur sehr robust, sondern fühlt sich auch angenehm an. So sind Holzstufen im Gegensatz zu Stufen aus Beton, Metall oder Stein fußwarm und sorgen für optimalen Komfort beim Treppensteigen. Neben der Haptik überzeugt auch die ansprechende Optik des Naturmaterials. Doch nicht jedes Holz ist für den Treppenbau geeignet.
Holztreppen passen wunderbar in ein natürliches Wohnambiente. (Osmo)
 

 
Diese Faltwerktreppe aus Massivholz ist ein Hingucker, an dem man lange Freude hat. (Streger)

Welches Holz eignet sich am besten für Holztreppen?

Holz ist nicht gleich Holz! Es unterscheidet sich sowohl in Farbe und Maserung als auch in Härte und Festigkeit. Da eine Holztreppe viel aushalten muss, sollte die Holzart nicht nur nach optischen Gesichtspunkten ausgewählt werden, sondern auch in Bezug auf Belastbarkeit und Langlebigkeit überzeugen.
 
Die Darrdichte gibt die mittlere Rohdichte des trockenen Holzes an. Holzarten mit einer Darrdichte unter 0,55 g/cm3 werden als Weichhölzer bezeichnet, Holzarten mit einer Darrdichte über 0,55 g/cm3 gelten als Harthölzer. Für den Treppenbau sind vor allem Harthölzer prädestiniert. Dazu gehören heimische Holzarten wie Ahorn, Birke, Buche, Eiche und Esche sowie Kirsch- und Nussbaum. Sie sind besonders abriebfest und strapazierfähig und daher erste Wahl für Trittstufen oder Handläufe.
 
Nadelhölzer wie Fichte, Lärche und Tanne, aber auch Laubhölzer wie Erle, Linde und Pappel gehören zu den Weichhölzern und werden im Treppenbau seltener verwendet. Exotische Tropenhölzer wie Jatoba oder Wenge sind zwar extrem hart und widerstandsfähig, haben aber aufgrund der langen Transportwege eine negative Ökobilanz.
 
Die Stufen aus Buche wurden im Farbton Nussbaum gebeizt und sind besonders robust. (Streger)
Die Stufen sind der am stärksten beanspruchte Teil der Treppe. (dress Treppen-Renovierungssysteme)
Harthölzer haben eine tolle Optik und eignen sich perfekt für den Treppenbau. (Remmers)
 

 

Hersteller von Holztreppen

 

KENNGOTT

Über 125 Jahre Erfahrung spiegeln sich in der Qualität der Markenprodukte wider, wobei die Kundenwünsche konsequent im Mittelpunkt stehen. Das Komplettprogramm umfasst Systemtreppen aus Massivholz, Longlife, Stahl, Edelstahl, Betonwerkstein, Marmor, Granit und Glas – von der Basis bis zur Spitze. Zahlreiche Patente und Schutzrechtsanmeldungen dokumentieren die Innovationsfreude der Marke KENNGOTT.

STREGER

Der Grundstein für die Erfolgsmarke STREGER® wurde 1993 in der Altmark (Sachsen-Anhalt) gelegt. Innerhalb kurzer Zeit etablierte sich der Massivholztreppenhersteller unter den Branchenführern. Das Repertoire umfasst Wangen-, Systemwangen-, Tragbolzen-, Spindel- und Raumspartreppen. Über das branchenübliche Sortiment hinaus rekonstruiert das Unternehmen historische Holztreppen.

 

 
Eine Holztreppe muss regelmäßig gepflegt werden, damit sie lange schön und funktionstüchtig bleibt. (Kenngott)

2. Holztreppe pflegen und reinigen

Holz braucht intensive Pflege, sonst verliert das Naturmaterial schnell an Glanz und Farbe. Holztreppen werden besonders stark beansprucht: Das tägliche Auf und Ab kann mit der Zeit deutliche Spuren hinterlassen. Da Sand und Steinchen wie Schmirgelpapier wirken und die Holzoberfläche beschädigen können, ist es wichtig, von außen eingetragenen Schmutz sofort zu beseitigen.
 
Ein weicher Besen oder Handfeger reicht aus, um Staub und Schmutz von den Treppenstufen zu entfernen. Bei gröberen Verschmutzungen sollte mit einem saugfähigen Lappen oder Wischmopp nebelfeucht nachgewischt werden. Wichtig: Die Holzoberfläche nicht zu nass wischen, sonst quillt das Material auf und verzieht sich. Dies ist nicht nur optisch störend, sondern gefährdet auch die Sicherheit beim Begehen der Treppe.
 

Bei besonders hartnäckigen Verschmutzungen sind hochwertige Holzpflegeprodukte das Mittel der Wahl. Diese sollten speziell auf die geölte oder lackierte Holzoberfläche abgestimmt sein. Generell gilt: Lackierte Holztreppen sind widerstandsfähiger und pflegeleichter als geölte Holztreppen. Denn der Lack wirkt wie eine Versiegelung, die Feuchtigkeit und Schmutz abweist.

 

 

3. Alte Holztreppe renovieren: Abschleifen, Streichen & Lackieren

Flecken, Kratzer, Abriebspuren: Auch an Holztreppen nagt der Zahn der Zeit – selbst wenn sie regelmäßig gepflegt werden. Damit die Optik wieder stimmt und auch die nötige Sicherheit beim Treppensteigen gegeben ist, können – je nach Oberflächenbehandlung und Problemstellung – unterschiedliche Renovierungsmaßnahmen erforderlich sein.

 

 

Grundsätzlich renovieren / erneuern / auffrischen

Lackierte Holztreppen gelten als robust und pflegeleicht – vor allem im Vergleich zu geölten Holztreppen. Letztere können zwar mit einer natürlichen Optik und angenehmen Haptik punkten, müssen aber regelmäßig mit einem Pflegeöl aufgefrischt werden. Dafür lassen sich kleine Beschädigungen im Holz bei einer geölten Holztreppe besser kaschieren, zum Beispiel mit Holzfüllstoffen wie Kitt oder Reparaturwachs, die es in vielen verschiedenen Farbtönen gibt.
 

Weist dagegen eine Lackschicht unschöne Kratzer oder Dellen auf, muss die gesamte Versiegelung entfernt und nach den Ausbesserungsarbeiten wieder neu aufgetragen werden, um ein einheitliches Erscheinungsbild zu erzielen. Bei größeren Beschädigungen kommt man jedoch auch bei geölten Holztreppen nicht ums Abschleifen herum.

Mit Holzfüllstoffen lassen sich kleinere Schadstellen ruck, zuck ausbessern. (Osmo)
 

 

Holztreppe abschleifen

Sind die Treppenstufen mit vollflächig verklebten rutschhemmenden Folien oder Matten belegt, müssen diese zunächst entfernt werden. Das Entfernen der Klebereste ist mühsam und geht am besten mit einer Heißluftpistole und/oder Öl und Spachtel. Hier ist sehr viel Fingerspitzengefühl gefragt, um die Holzoberfläche nicht weiter zu beschädigen!
 
Dann geht es ans Schleifen. Für Flächen eignen sich Schwingschleifer und Exzenterschleifer, Ecken und schwer zugängliche Stellen bearbeitet man am besten mit einem Deltaschleifer. Beim Schleifpapier gilt: Je höher die Körnung, desto feiner der Schliff. Wichtig: Arbeitshandschuhe und Atemschutzmaske nicht vergessen, Schleifstaub absaugen.
 

Nach dem Grobschliff können die Schadstellen ausgebessert werden. Größere Risse, Löcher oder beschädigte Kanten werden am besten mit Holzreparaturspachtel beseitigt, für kleinere Kratzer eignet sich Holzkitt. Herstellerangaben beachten. Unebenheiten fein abschleifen.

 

 
Geöltes Holz überzeugt durch eine attraktive, authentische Optik. (Leinos)

Holztreppe streichen & lackieren

Anschließend mit Öl oder Lack grundieren. Soll die Holzmaserung erhalten bleiben, empfiehlt sich eine Ölgrundierung. Das Holz wird zunächst mit einer Beize gestrichen („angefeuert”) und nach dem Trocknen mit einem ersten Ölauftrag veredelt. Entscheidet man sich für eine Lackgrundierung, muss auch diese vollständig durchgetrocknet sein, bevor der Grundierungsschliff erfolgen kann.
 
Wenn alle Unebenheiten und der letzte Schleifstaub beseitigt sind, kann mit der Versiegelung begonnen werden: Je nach gewünschtem Oberflächenfinish entweder mehrere dünne Schichten Hart(wachs)öl oder Treppenlack auftragen. Trocknungszeiten zwischen den einzelnen Schichtaufträgen einhalten. Herstellerangaben beachten.
 

 

Hinweis

Renovierungsarbeiten wie das Abschleifen, Streichen und Lackieren von Holztreppen sind für geübte Heimwerker mit dem richtigen Werkzeug in der Regel kein Problem. Anders sieht es aus, wenn das Treppengeländer wackelt oder die gesamte Treppenkonstruktion instabil ist: Dann sind Profis gefragt, die sich nicht nur mit der fachgerechten Sanierung auskennen, sondern gegebenenfalls auch die Demontage der alten Treppe übernehmen und diese durch eine neue ersetzen.
Fachleute übernehmen die Sanierung der gesamten Treppe. (dress Treppen-Renovierungssysteme)