Heizen mit Pellets: effizient, ökologisch, komfortabel
1. Wie funktioniert eine Pelletheizung?
Mit Pelletheizungen kann die Energie für Warmwasser und Heizung, die ein Haushalt benötigt, klimafreundlich und emissionsarm über die Verbrennung von Holz erfolgen. Durch die Verbrennung der Pellets wird Wasser im Heizkessel erhitzt und anschließend – entweder durch Einspeisung in den Heizkreislauf der Zentralheizung oder zur Erwärmung von Brauchwasser – als Wärmeüberträger genutzt.
Wer an einer Pelletheizung interessiert ist, sollte sich zunächst über die gewünschte Einsatzweise Gedanken machen. Denn je nachdem, ob lediglich einzelne Räume wie das Wohnzimmer oder direkt ganze Häuser von der Heizanlage profitieren sollen, sind unterschiedliche Modelle wie ein Einzelofen oder eine Zentralheizung sinnvoll. Die Funktionsweise beider Varianten ist im Grunde gleich, denn bei beiden werden die Holzpellets als zentraler Energieträger mit Hilfe einer Zuführeinrichtung an die Brennkammer der Pelletheizung geliefert. Hier werden die Pellets anschließend verbrannt und erzeugen die gewünschte Wärme, die für den Heizkreislauf genutzt werden kann.
2. Der Brennstoff: Holzpellets
Anders als z. B. bei einem Kamin kommen bei Pelletheizungen keine kompletten Holzscheite zum Einsatz. Stattdessen werden hier kleine Pellets verwendet, die aus Holzresten der verarbeitenden Industrie oder der Forstwirtschaft – wie z. B. Sägemehl und Hobelspänen – gewonnen und anschließend in Form gepresst werden. Durch die Pressung erlangen die Pellets eine besonders hohe Energiedichte. Die einheitliche Größe und Formgebung stellt sicher, dass die Fördertechnik, welche die Pellets vom Lager in den Pelletbrenner transportiert, reibungslos funktionieren kann und die Pellets darüber hinaus gleichmäßig verbrennen.
Die Nutzung von Holzpellets ist nahezu CO2-neutral: Bei der Verbrennung wird nur in etwa so viel Kohlendioxid abgegeben, wie das Holz während seines Wachstums an Sauerstoff produziert hat. Anders als bei Öl, Gas oder anderen fossilen Brennstoffen ist bei Pellets außerdem der Kaufpreis relativ konstant und weniger anfällig für eventuelle Preisschwankungen. Aufwändige Auffüllarbeiten, wie sie viele Verbraucher bei einem Pelletofen vielleicht befürchten, entfallen: Aufgefüllt werden muss der Brennstoffvorrat je nach Größe des Lagers in der Regel nur ca. einmal im Jahr und die bedarfsgerechte Befüllung der Brennkammer erfolgt bei den meisten Modellen vollautomatisch.
Hochwertige Pellets erkennt man an ihrem Aussehen. Ist die Oberfläche rau und matt, können Qualität und Heizleistung zu wünschen übriglassen. Ist sie hingegen glatt und glänzend und weist wenige bis gar keine Längs- und Querrillen auf, ist dies ein Zeichen für gute Qualität.
3. Lagerung der Holzpellets
Das A und O bei der Lagerung von Holzpellets ist eine sehr geringe Feuchtigkeit im Raum. Holzpellets müssen immer trocken gelagert werden, da sie ansonsten aufquellen und verkleben und somit zu einer unsauberen Verbrennung führen können.
Am verbreitetsten ist die Lagerung in einem sogenannten Gewebetank, der aus Stoff besteht und – geschützt durch einen Rahmen – neben dem Gebäude platziert wird. Im Gegensatz zu Zisternen oder Schütträumen benötigen Gewebetanks wenig Platz. Zudem geht das Befüllen der Tanks extrem sauber und staubarm vonstatten und die Material- und Montagekosten sind sehr überschaubar.
Unterirdische Zisternen werden im Garten im Erdreich vergraben, ein gewisser Platzbedarf ist also durchaus notwendig. Noch mehr Platz beanspruchen Schütträume, welche in einem separaten Zimmer im Haus eingerichtet werden und u. a. die Installation eines zur Raummitte zulaufenden Schrägbodens erfordern, über den die Holzpellets in die Fördereinrichtung gelangen können. In den Heizkessel gelangen die Holzpellets im Anschluss über Vakuumsysteme oder Förderschnecken. Wo kein Platz für Lager und Technik vorhanden ist, können spezielle Kleintanks installiert und entsprechend von Hand befüllt werden.
4. Die richtige Variante für den eigenen Bedarf
Welche Variante für den persönlichen Bedarf und Anspruch die richtige sein kann, hängt von der angedachten Nutzung, der Hausgröße und dem zur Verfügung stehenden Platz ab. Generell können drei verschiedene Nutzungsarten unterschieden werden:
- Zentral-Pelletheizungen als primäres Heizsystem
- Pelletöfen zur Beheizung von Einzelräumen
- Pelletöfen als sekundäres Heizsystem zur Unterstützung der Zentralheizung
4.1 Pellet-Zentralheizung
Pellet-Zentralheizungen können als Haupt-Heizsystem für das gesamte Wohnhaus genutzt werden. Die durch sie produzierte Wärme dient als Versorgung für Heizung und Warmwasser, wobei die Wärmeverteilung genau wie bei jeder anderen Zentralheizung vonstatten geht und keine Spezialheizkörper o. Ä. im Haus eingebaut werden müssen. Gespeichert wird die erzeugte Wärme in einem Wassertank bzw. Wärmepufferspeicher, von wo aus sie bei Bedarf abgerufen werden kann. Der Einbau eines Pufferspeichers ist unbedingt ratsam, denn nur so kann sichergestellt werden, dass „überschüssige“ Wärme effizient genutzt werden kann und nicht verloren geht. So kann auch ein ständiger Wechsel zwischen Hoch- und Runterfahren des Kessels vermieden werden, was dauerhafte Brennstoffeinsparung ermöglicht.
Durch die Menge der verschiedenen Komponenten, die eine Pellet-Zentralheizung für den Betrieb benötigt, fallen die Anschaffungskosten relativ hoch aus. Einmal installiert überzeugt eine Pelletheizung aber vor allem durch den vergleichsweise sehr günstigen Brennstoff und geringe Betriebskosten.
4.1.1 Solar-Pelletheizung
Pellet-Zentralheizungen arbeiten besonders emissionsarm und damit umweltfreundlich. Noch nachhaltiger lässt sich die Nutzung gestalten, wenn man auf eine Kombination mit Solarenergie setzt.
Wie bei anderen Heizmodellen kann auch eine Pelletheizung als Hybridmodell in Kombination mit einer Solarthermie installiert werden. Auch hier wird die über Solarkollektoren gesammelte Sonnenstrahlung in Wärme umgewandelt und auf das Heizsystem übertragen. Dabei wird die Wärme über einen Speicher zwischengespeichert: Ein Brauchwasserspeicher für Trinkwasser, ein Pufferspeicher für Heizungswasser. In welchem Ausmaß die so gewonnene Energie für die Warmwasserbereitung oder Unterstützung der hausinternen Heizungsanlage ausreicht, hängt von dem Einsatzgebiet und der Anzahl und Größe der Solarkollektoren ab.
Die Kombination aus Pelletheizung und Solarenergie ist extrem nachhaltig. (SOLARFOCUS GmbH)
4.2 Pelletöfen
Pelletöfen werden meist als Einzelraumbefeuerung im Wohnraum platziert und sorgen hier für Gemütlichkeit. Besonders angenehm ist die sanfte Strahlungswärme, die ein Pelletofen an den Raum abgibt und die dem Effekt nach der natürlichen Sonnenstrahlung sehr ähnlich ist. Offene Sichtscheiben geben zudem den Blick auf das Flammenspiel frei und verströmen eine heimelige Atmosphäre.
Die Leistung eines Pelletofens ist dabei jedoch häufig deutlich geringer als bei einer Pellet-Zentralheizung, weshalb er in der Regel nur als sekundäres Heizsystem fungiert. Trotzdem kann die gewonnene Energie bei wasserführenden Varianten zumindest zum Teil für Warmwasserversorgung und Heizung genutzt werden und so die Zentralheizung immerhin unterstützen. Moderne Pelletöfen lassen sich sogar ganz bequem via Tablet oder Smartphone steuern. Zudem sind sie in facettenreichen Designs und Farben erhältlich und lassen sich so in ihrer Optik ganz individuell auf den eigenen Geschmack und den vorhandenen Einrichtungsstil abstimmen.
4.2.1 Pelletöfen mit Strom
Soll der Betrieb des Pelletofens automatisch und damit besonders komfortabel geregelt werden, sind Modelle mit elektronisch gesteuerter Mechanik die richtige Wahl. Hier erfolgt der Betrieb über einen herkömmlichen Stromanschluss. Ein integriertes, geräuscharmes Gebläse führt dem Brennraum Frischluft zu und wirkt dadurch regulierend auf die Verbrennung der Pellets. Welche Temperaturen am betreffenden Standort (Wohnzimmer, Esszimmer, Schlafzimmer, ...) herrschen sollen, kann vorab festgelegt werden. Die Vorauswahl sorgt in Zusammenspiel mit einer Zeitschaltuhr dafür, dass der Brennraum zum festgelegten Zeitpunkt automatisch mit der Erwärmung startet und sich automatisch ausschaltet, sobald die Raumtemperatur den zuvor festgesetzten Wert übersteigt. Dadurch werden ein Überhitzen der Räume und eine unnötige Energieentwicklung verhindert.
4.2.2 Pelletöfen ohne Strom
Bei stromlosen Varianten wird die Zuführung der Pellets in den Brennraum mechanisch über eine Kurbel reguliert. Wie viel Brennstoff zugeführt wird – und demnach auch die Stärke der Heizleistung – wird individuell und nach Bedarf geregelt. Anstelle eines automatischen Zünddrahtes muss der Ofen per Hand mittels eines Anzünders entflammt werden und gleicht damit der Inbetriebnahme eines klassischen Kamins. Bei stromlosen Pelletöfen gibt es kein Gebläse, die Frischluft gelangt hier über eine externe Luftzufuhr in den Brennraum. Das reduziert die Geräuschkulisse und die potenzielle Staubverwirbelung im Wohnraum. Außerdem können durch den Verzicht auf einen Stromanschluss die Stromkosten reduziert werden und der Pelletofen kann selbst im Falle eines Stromausfalls genutzt werden.
4.2.3 Wasserführende Pelletöfen
Ein klarer Vorteil von wasserführenden Pelletöfen ist die Tatsache, dass sie sich positiv auf die Heizkosten auswirken können – denn ein Teil ihrer Wärmeleistung (bis zu 80 %) kann auch auf das Heizwasser übertragen werden, wodurch sie mit ihrem Betrieb die Zentralheizung unterstützen können. Diese Leistung erfolgt über eine Wassertasche, die direkt im Brennraum integriert ist und hier als Wasserwärmetauscher fungiert. Durch die Verbrennung der Pellets wird Wärme erzeugt, welche über die Wassertasche an das zentrale Heizungssystem weitergeleitet wird. Über einen Zwischenspeicher kann die Wärme im Anschluss bei Bedarf jederzeit für Heiz- und Brauchwasser abgerufen werden. Auch eine direkte Nutzung ohne Pufferspeicher ist möglich, jedoch insgesamt weniger effizient. Bei einem Pelletofen ohne Wassertasche wird die produzierte Wärme nicht zwischengespeichert, sondern direkt als Strahlungswärme an den Raum abgegeben.
4.3 Anbau-Pelletbrenner
Vor- und Nachteile auf einen Blick
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Wer clever ist, macht sich nicht mehr länger von fossilen Brennstoffen abhängig. (Fröling Heizkessel- und Behälterbau GmbH)
Hybride Heizmodelle helfen, die Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen. (Eisenbeiß Solar AG)