Gasheizung spendet Heizwärme und Warmwasser
Effizient, geringe Kosten, lange Lebensdauer:
Eine moderne Gasheizungsanlage hat viele Vorteile.
Die wichtigsten Antworten zu Technik, Kosten und Förderung.
Inhaltsverzeichnis:
1. Was ist eine Gasheizung und wie funktioniert sie?
1. Was ist eine Gasheizung und wie funktioniert sie?
Das Prinzip der Gasheizungs-Funktion:
Damit ein Heizkörper Wärme abgeben kann, wird in einem Heizkessel mit einer offenen Flamme Wasser erhitzt. Dazu entzündet ein Piezozünder im Brenner das Gas. Die entstehende Wärme wird über Wärmetauscher an das Heizungswasser übertragen. Das Heizungswasser wiederum wird über die Umwälzpumpe zu den Heizkörpern gepumpt und gibt dort die Wärme an die Umgebung ab. Das abgekühlte Wasser fließt zurück und wird erneut erwärmt.
Anderen Systemen überlegen
Eine Ölheizung funktioniert ähnlich, der Gasbrenner hat aber eine ganz eigene Charakteristik. Beim Einsatz eines Gasbrennwertkessels etwa liegt der Fokus auf der optimalen Ausnutzung des verfügbaren Energieträgers. Ob bodenstehendes Gerät oder wandhängende Gastherme: Beide Systeme verfügen über optimale Effizienzwerte.
Gasheizung in Deutschland sehr verbreitet
Die Technologie der Gasheizung überzeugt durch geringen Schadstoffausstoß bei hohem Wirkungsgrad. Kein Wunder also, dass zwei Drittel der deutschen Haushalte zur Wärmeerzeugung eine Gasheizung nutzen. Unabhängig davon, ob es sich um eine Gas-Etagenheizung handelt oder ein ganzes Haus beheizt wird – diese Heizungsart ist äußerst beliebt.
Vorteile einer Gasheizung
• Hohe Energieausbeute
• Verbrennung sehr umweltfreundlich
• Versorgung problemlos und komfortabel
• Wenig Platzbedarf, flexibler Ort
Nachteile einer Gasheizung
• Gasanschluss notwendig
• Gaspreisentwicklung ist ungewiß
• Gas ist ein fossiler Brennstoff
• Abhängigkeit vom Ausland
Weitere Vorteile:
Werden erneuerbare Energien wie Solarthermie genutzt, Hybridheizungen schon eingesetzt oder wird an erneuerbare Wärme, wie zum Beispiel auf Wärmepumpen, gedacht, sind Ausnahmen von den Regeln möglich. Die entsprechenden Vorschriften und Gesetze sind im Klimaschutzgesetz 2030 und in der Energiesparverordnung (EnEV) geregelt.
Was das Klimaschutzgesetz 2030 für Gasheizungen bedeutet
Laut Klimapaket gibt es kein Gasheizungs-Verbot, Gas bleibt eine Brückentechnologie bis zum vollständigen Umstieg auf regenerative Energien. Förderungen sind weiterhin möglich, zum Beispiel, wenn eine Gasheizung in Verbindung mit Solartechnik betrieben wird. Die ist sogar zehn Prozent höher, wenn beispielsweise eine alte Ölheizung ersetzt wird.
Was die Energiesparverordnung (EnEV) für Gasheizungen bedeutet
Ein Heizkessel muss in der Regel nach 30 Jahren Betrieb ersetzt werden. Das sieht die Energieeinsparverordnung (EnEV) vor. Vor dem Jahr 1989 eingebaute Heizungen müssen 2019 erneuert werden. Das Alter kann im Schornsteinfegerprotokoll, auf dem Typenschild oder in den Bauunterlagen geprüft werden.
Diese Anlagen sind von der Erneuerungspflicht ausgenommen:
- Brennwertkessel
- Konstanttemperaturkessel mit einer Leistung unter vier und über 400 Kilowatt
- Heizungen, die kein Öl oder Gas verwenden
- Einzelraumheizungen
- Festbrennstoffkessel
- direkt befeuerte Warmwasseraufbereiter
- Ist die Heizungsanlage älter als 15 Jahre?
- Liegen Störungen vor und häufen die sich sogar?
- Verschlechtern sich die Messwerte des Schornsteinfegers?
Die ideale Vorgehensweise:
2. Moderne Technik einsetzen
Wird ein neuer Kessel mit Brennwerttechnik installiert, können die Heizkosten erheblich reduziert werden: Bis zu 30 Prozent Einsparung sind möglich. Aber auch der Ausstoß von Feinstaub, Ruß und CO2 wird mit einer modernen Gasheizung deutlich reduziert. Weitere Infos hier.
3. Überdimensionen korrigieren
Alte Heizkessel sind mit ihrer Wärmeleistung oft „auf der sicheren Seite“ gerechnet. Maßnahmen wie beispielsweise ein Fenstertausch können die energetische Qualität im Einfamilienhaus verbessert haben. Der neue Brennwertkessel kann kleiner dimensioniert werden. Weitere Infos hier.
5. Umweltfreundliche Alternativen zur Gasheizung
Eine Auswahl:
Pelletheizung
Gepresste Stäbchen aus Sägespänen und Holzmehl dienen als Brennstoff. Diese Pellets werden im Kessel verbrannt und können eine Gasheizung inklusive Warmwasserbereitstellung komplett ersetzen.
Neben der ökologisch günstigen Bilanz produziert eine Pelletheizung niedrige laufende Heizkosten und rechnet sich deshalb gerade bei einem hohen Wärmeverbrauch.
Wärmepumpe
Als Energiequellen dienen Grundwasser, Erde oder Luft. Die Wärmepumpen-Heizungsanlage entzieht der Umgebung die benötigte Energie und verteilt oder zwischenspeichert diese Wärmeenergie im Haus. Großer Vorteil ist, dass die Energiequellen jederzeit kostenlos zur Verfügung stehen. Den niedrigen Betriebskosten stehen allerdings intensive Investitionen gegenüber.
Solarthermie
Als Energiequelle wird das Sonnenlicht genutzt. Kollektoren absorbieren auf dem Hausdach die Sonnenwärme. Ein Wasser-Frostschutz-Gemisch wird so auf bis zu 95° Celsius erhitzt und leitet die Wärme über einen Wärmetauscher in den Solarspeicher. Die Solarthermie ist für die Erwärmung des Trinkwassers und zur Unterstützung der Heizung sehr gut geeignet und bietet viel Einsparpotential.
Kraft-Wärme-Kopplung
Dieses Prinzip erhöht den Wirkungsgrad der Heizungsanlage. Ein thermodynamischer Prozess produziert mechanische Energie und nutzbare Wärme. Die wichtigsten Techniken schließen das Erdgas-BHKW, den gasbetriebenen Stirlingmotor und die Brennstoffzelle ein.
Die wichtigsten Kostenfaktoren:
Gastherme
Zur Wahl stehen
- wandhängende oder
- bodenstehende Modelle
Wandhängende Modelle reichen für Einfamilienhäuser in der Regel aus. Sie lassen sich als Gasetagenheizung oder-zentralheizung einsetzen. Bei Heizleistungen über 40 Kilowatt kommt die ebenerdige Bauart zum Einsatz.
Warmwasserspeicher
Zur Wahl stehen drei Arten:
- Schichtenspeicher
- elektrischer Kleinspeicher
- Solarspeicher
Installation
Der Aufwand ist individuell:
- Ist ein Gasanschluss vorhanden?
- Welche Leistung hat der Heizkessel oder die Therme?
- Wird ein Wasserspeicher mit eingebaut?
- Geht es um den Einbau in Neu- oder Altbau (Heizungsaustausch, Heizungserneuerung)
Betrieb
Die Kostenarten:
- Verbrauch: Den größten Anteil macht das Gas aus.
- Wartung: Sollte vor der Heizperiode regelmäßig gemacht werden.
- Schornsteinfeger: Kommt mindestens einmal im Jahr.
- Betriebsenergie: Umwälzpumpe und Steuerung verbrauchen Strom.
Tipp: Gasversorger vergleichen
Mit dem Anschluss einer Gasheizungsanlage wird der Eigentümer Kunde des örtlichen Gasversorgers. In den meisten Fällen sind dies die Stadtwerke, das ist aber keine Verpflichtung. Ein Vergleich verschiedener Anbieter kann die Kosten reduzieren.
- Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gewährt günstige Kredite.
- Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) zahlt bis zu 40 Prozent für neue Gas-Hybridheizungen.
- Länder und Kommunen gewähren günstige Kredite und weitere Gasheizungs-Zuschüsse.
- Es werden nur noch Anlagen gefördert, die zumindest teilweise auf erneuerbare Energien setzen.
- Gasheizungen ohne erneuerbare Zusatzsysteme und reine Gasheizungen im Neubau erhalten keine Förderungen.
- Vor Projektbeginn sollte geprüft werden, welche Gasheizung-Förderungen möglich sind.
Auf einen Blick:
KfW-Programm 430
- alte Heizungs- und Trinkwasserpumpen durch Hocheffizienzpumpen ersetzt,
- voreinstellbare Thermostatventile und Strangdifferenzdruckregler eingebaut,
- Pufferspeicher ersetzt werden.
KfW-Programm 152
Gewährt werden zinsgünstige Darlehen und ein Tilgungszuschuss in Höhe von 20 Prozent. Es sind die gleichen Voraussetzungen wie beim Programm 430 zu erfüllen. Die Förderung gilt für alle,
- die ein Haus sanieren oder
- ein kürzlich saniertes Haus kaufen.
KfW-Programm 167
Gewährt wird ein zinsgünstiges Darlehen, das sich optimal mit den BAFA-Zuschüssen für einen Heizungstausch kombinieren lässt. Es sind die gleichen Anforderungen wie bei der BAFA-Förderung zu erfüllen.
BAFA-Förderung
Gewährt werden Zuschüsse bis zu 45 Prozent. Voraussetzungen:
- Gas- und Flüssiggasanlagen mit erneuerbarer Energie
- komplett regenerative Heizungsanlagen
- erneuerbare Heizungsanlagen auch im Neubau
- Sanierungsvorhaben
Tipp: Das optimale Vorgehen
1. Wie ist der energetische Zustand des Hauses/der Wohnung? Qualifizierte Energieberater erstellen ein Installierungs-/Sanierungskonzept.
2. Gibt es neben der KfW- und BAFA-Förderung noch regionale Möglichkeiten?
3. Förderanträge müssen vor Beginn der Baumaßnahmen gestellt worden.
Kann eine Gasheizung im Innenraum aufgestellt werden?
Grundsätzlich ist das möglich. Gasheizungen für den Innenraum sind flexible Wärmeerzeuger und kommen im Wintergarten, im Schrebergarten oder in der Wohnung zum Einsatz. Diese Geräte werden mit und ohne offene Flamme angeboten. Wichtig: Es sollte bei den Geräten auf anerkannte Prüfzeichen und auf ausreichend Lüftung geachtet werden.
Kann eine Gasheizung gefährlich werden?
Wird eine Gasheizung fachgerecht installiert und regelmäßig gewartet, ist sie nicht gefährlicher als andere Heizsysteme. Die gesetzlichen Anforderungen für Planung, Installation und Betrieb sorgen bei einer Gasheizung in geschlossenen Räumen für ein Höchstmaß an Sicherheit. Außerdem müssen Gasströmungswächter eingebaut werden, die einen übermäßig hohen Gasvolumenstrom registrieren und die Anlage dann schließen. Ein Gasheizungs-CO-Melder lässt sich in der Nähe der Heizung installieren. Es registriert Gase in der Luft und löst bei Bedarf einen schrillen Warnton aus.
Mit welchem Gas heizt die Gasheizung?
Gasheizungsananlagen können mit Erdgas, Flüssiggas und Biogas betrieben werden. Der meist genutzte Rohstoff ist Erdgas. Dieser fossile Energieträger wird über Pipelines und ein Versorgungsnetz in die Wohnung oder das Haus geliefert. Erdgas als Heizgas ist ungiftig und verbrennt, ohne Ruß oder Staub zu hinterlassen. Flüssiggas besteht überwiegend aus Butan und Propan, ist transportabel und besonders gut lagerbar. Sollte ein Erdgasanschluss nicht möglich sein, ist Flüssiggas eine gute Alternative. Biogas besteht aus Methan, stammt aus Biogasanlagen und kann in das Erdgasnetz eingespeist werden. Bei der Verbrennung wird nur soviel Kohlenstoffdioxid freigesetzt, wie die ursprüngliche Pflanze gebunden hat.