Der richtige Bodenbelag für Ihre Garage
1. Beschichtung und Versiegelung: Anforderungen an den Garagenboden
Soll ein Garagenboden eine Versiegelung oder Beschichtung erhalten, ist es sinnvoll, sich an einige Grundschritte zu halten:
- Grobe Verschmutzungen vom Boden entfernen
- Losen Schmutz und Staub gründlich mit Besen oder Sauger entfernen
- Eventuelle Rückstände, z. B. Öl- oder Lackreste, beseitigen
- Boden auf Beschädigungen prüfen und diese bei Bedarf ausbessern, z. B. Risse füllen oder Beulen ebnen
- Boden einer gründlichen Nassreinigung mit Hochdruckreiniger und Reinigungsmittel unterziehen
- Boden abziehen und mit klarem Wasser nachspülen
- Boden gründlich trocknen lassen
Die anschließende Grundierung und Beschichtung können je nach verwendetem Produktsystem entweder nacheinander oder direkt in einem Arbeitsschritt erfolgen, indem die Produkte miteinander gemischt und gleichmäßig auf dem Boden aufgebracht werden. Pfützen- bzw. Lachenbildung dabei unbedingt vermeiden! Auch hier ist eine ausreichende Trocknungszeit von 12 bis 48 Stunden wichtig, bevor der Boden betreten werden kann – bis er wieder voll belastbar und z. B. mit dem Auto befahrbar ist, sollte man sicherheitshalber mindestens eine Woche abwarten. Der Boden ist dann stoßfest, fugenlos und leicht zu reinigen.
Bodenversiegelungen kommen meist bei einem vorhandenen Betonfundament zum Einsatz. Ähnlich wie eine Beschichtung mit Epoxidharz wird hier ein Kunstharz auf den Boden gegossen und gleichmäßig verteilt. Dieses ist meist transparent und hilft, den Boden gegen Schmutz und Feuchtigkeit. Im Vergleich zu einer Bodenbeschichtung bietet die Versiegelung jedoch einen geringeren Schutz.



1.1 Warum sollte der Garagenboden wasserdicht sein?
Tipp
Wie Sie feuchte Garagen effizient trockenlegen, erfahren Sie hier!
1.2 Sollte man einen Garagenboden dämmen oder nicht?




2. Welcher Belag eignet sich für den Boden einer Garage?
2.1 Fliesenboden in der Garage: Die gängigste Variante
Bei der Wahl des passenden Garagenbodens rangieren Fliesen weit oben auf der Favoritenliste. Ihre Beliebtheit verdanken sie ihren guten Materialeigenschaften, denn Fliesen sind nicht nur leicht zu reinigen, feuchtigkeitsabweisend, frostsicher und robust, sondern auch brandsicher und wohngesund. Die bei richtiger Verlegung dauerhaft belastbaren Fliesen sind auch in Varianten mit ausgewiesener Rutschhemmung (R9 oder R10) erhältlich. Das gewährleistet eine sichere Fortbewegung innerhalb der Garage. Meist werden Spaltplatten bzw. Feinsteinzeug verlegt. Im Gegensatz zu Estrich, der mit der Zeit oft anfängt zu bröckeln oder Risse zu bilden, sind Bodenfliesen für die Garage extrem langlebig und halten selbst Ölen, Lacken oder Chemikalien zuverlässig Stand.
Beim Neubau einer Garage gelingt die Verlegung der Fliesen relativ unproblematisch, da der Untergrund entsprechend geplant werden kann. Sollen Fliesen in einer Bestandsgarage verlegt werden – in vielen Fällen besteht hier der vorhandene Untergrund aus Estrich und Beton – muss dieser zunächst von eventuellen Anstrichen befreit werden. Schadhafte Stellen und Löcher sind auszubessern. Eine anschließende Grundierung hilft, einen homogenen Untergrund zu schaffen, auf dem die Fliesen gut haften können. Ideal ist es, wenn der Boden ein leichtes Gefälle zum Tor aufweist, damit Flüssigkeiten abfließen können und sich keine Pfützen bilden. Da insbesondere unbeheizte Garagen hohen Temperaturschwankungen ausgesetzt sind, ist es wichtig, dass die Fliesen zu 100 % hohlraumfrei verlegt werden, da sie andernfalls unter der Last von PKW & Co. leicht brechen können.
Welche Fliesen für die Garage in Frage kommen, entscheidet vor allem der persönliche Geschmack. Fliesen sind in zahlreichen Farben, Formaten und Strukturen erhältlich. Im Baumarkt werden häufig Fliesen angeboten, die nicht zu teuer sind und trotzdem in Funktionalität und Optik keine Wünsche offenlassen. Anspruchsvolle Modernisierer finden im Fliesenfachhandel eine nahezu unerschöpfliche Auswahl an Steingutplatten. Wichtig ist lediglich, dass beim Garagenboden nur unglasierte Fliesen zum Einsatz kommen, denen Autoreifen, Feuchtigkeit und Schmutz nichts anhaben können.
Unabhängig vom gewählten Bodenbelag hängen die Kosten vor allem von der Garagengröße, dem gewählten Produkt und sonstigen Materialkosten ab. Verlegt man den neuen Garagenboden in Eigenregie, kann man einiges an Geld sparen.




2.2 Weitere beliebte Bodenbeläge für Garagen
Kunstharzboden
Epoxidharz ist nicht nur im kreativen Innenausbau bspw. bei individuellen Tischplatten ein beliebtes Material. Auch beim Garagenboden kann eine Kunstharzbeschichtung gute Dienste leisten. Sie punktet mit einigen Vorteilen: Epoxidharz ist unempfindlich gegen Verschmutzung, Öle und Chemikalien, leicht zu reinigen und sehr langlebig. Darüber hinaus lassen sich mit Kunstharz in kurzer Zeit ebene Oberflächen realisieren, denn das flüssig aufgetragene Produkt verteilt sich gleichmäßig auf dem Untergrund und härtet schnell aus. Epoxidharz lässt sich problemlos auf fast allen Untergründen auftragen, solange diese sauber und fettfrei sowie frei von Rissen und Beschädigungen sind. Neben farblosem und eingefärbtem Epoxidharz ist auch eine Beimengung von buntem Granulat bzw. Einstreuchips möglich, wodurch besondere farbige Wow-Effekte entstehen. Da eine Epoxidharzbeschichtung von Natur aus über keine gute Rutschhemmung verfügt, sollten für ein Plus an Sicherheit rutschhemmende Zusätze beigemischt werden. Feuchtigkeit trocknet auf diesem Material vergleichsweise langsam ab.
PVC/Vinyl
PVC-Böden in der Garage werden meist in Fliesenform verlegt, sind aber auch als Bahnen erhältlich. Sie verfügen dank Noppen- oder Riffeloptik über eine gute Rutschhemmung und sind in vielen verschiedenen Ausführungen und Designs erhältlich. Praktische Klick-Varianten erlauben eine einfache Verlegung, die gut in Eigenregie realisierbar ist. Der Kunststoffboden ist leicht zu reinigen, abriebfest sowie schmutz-, öl- und flüssigkeitsresistent. Vinylfliesen sind für die schwimmende Verlegung geeignet. Pluspunkt gegenüber anderen Bodenbelägen: Der Untergrund muss nicht speziell vorbehandelt oder grundiert, sondern nur grob gereinigt werden. Unebenheiten werden dank der Dicke der Vinyl-/PVC-Bodenplatten einfach ausgeglichen – das spart Zeit und Kosten. Ein weiterer Vorteil von PVC-Bodenplatten besteht darin, dass sie keine Aushärtungs- oder Trocknungszeit benötigen und nach der Verlegung direkt begeh- und befahrbar sind. Zudem bringt der Kunststoff Vorteile in Sachen Wärme- und Schalldämmung mit sich. Bei einer normalen Belastung, wie Sie in Ein- oder Mehrfamilienhäusern gegeben ist, ist keine vollflächige Verklebung der Kunststofffliesen notwendig, sodass diese bei Bedarf auch ganz einfach ausgetauscht werden können.
Gussasphalt
Eine weitere Option für den Garagenboden ist Gussasphalt. Zwar punktet auch Gussasphalt durch eine gute Resistenz gegen Öl, Wasser, und Streusalz, kann aber nicht vom Modernisierer selbst aufgebracht werden. Da ein Fachmann vonnöten ist, muss mit höheren Kosten kalkuliert werden. Auch etwaige Reparaturen sind kostenintensiv und müssen zeitnah von einem Fachbetrieb vorgenommen werden, um Folgeschäden zu vermeiden.
3. Garagenboden reinigen: So geht's richtig!
Die Grundreinigung der Garage beginnt damit, dass der Boden freigeräumt und für Ordnung gesorgt wird. Abgestellte PKW, Fahrräder, Getränkekisten und nicht fest installierte Gegenstände sollten vor die Garage geräumt werden, damit die Reinigung auch in den Ecken gründlich und vollflächig gelingt. So werden Bewohner auch ggf. auf Beschädigungen im Boden aufmerksam, die ansonsten unbemerkt bleiben würden.


4. Das können Sie bei Ihrem Garagenboden selbst erledigen
Betonfarbe ist eine kostengünstige Möglichkeit für alle, die ihren Garagenboden optisch aufwerten und ihm einen modernen Look verpassen möchten. Die Garagenbodenfarbe ist in einer großen Farbvielfalt erhältlich. Wichtig: Darauf achten, dass die verwendete Farbe säure- und ölbeständig, abriebfest, rutschsicher und unempfindlich gegen Streusalze ist.
Damit der Anstrich lange hält und seinen Zweck erfüllt, sollten Betonböden zuvor mit einer schützenden Grundierung versehen werden. Es gibt auch Farben, in denen bereits eine Grundierung enthalten ist, was Arbeitszeit und Kosten sparen kann. Besonders bei sandenden und stark saugfähigen Böden bedarf es einer Grundierung, damit die Farbe haften kann. Meist sind zwei Anstriche im Abstand von 12 Stunden erforderlich, damit die Garagenbodenfarbe ihre volle Wirkung entfalten kann. Beim Anstrich beginnt man am besten in den Ecken und an den Rändern mit einem Pinsel, die freie Fläche wird dann in gleichmäßigen Bahnen mit Hilfe einer großen Lammfellrolle gestrichen. Nach einer Trocknungszeit von 24 Stunden ist der Boden i. d. R. wieder betretbar, bis zur vollständigen Trocknung sollte allerdings eine Woche abgewartet werden, bevor die Garage wieder vollumfänglich – auch für das Parken des Autos – genutzt werden kann.
Für den Garagenboden braucht es eine spezielle Betonfarbe, denn herkömmliche Farben oder Lacke sind nicht auf Belastungen wie Streusalz und Feuchtigkeit, das hohe Gewicht von Autos und die in deren Gummireifen enthaltenen Weichmacher ausgelegt. Prinzipiell besteht die Wahl zwischen Ein- und Zwei-Komponenten-Farben, wobei letztere besser auf die hohen Ansprüche ausgelegt sind, die an einen Garagenboden bestehen. Ist keine Feuchtigkeitssperre unter dem Beton vorhanden, muss eine diffusionsoffene Farbe gewählt werden, damit die Feuchtigkeit sich nicht unter dem Boden sammelt und dort Schaden anrichtet.
Auch die Verlegung von Bodenbelägen kann in der Garage zum Großteil im DIY-Verfahren umgesetzt werden, z. B. eine Beschichtung mit Kunst- bzw. Epoxidharz oder die Verlegung von Fliesen und PVC/Vinyl. Pflastersteine können ebenfalls als Garagenboden dienen, sind jedoch aufgrund der großen und vielen Fugen nicht besonders empfehlenswert.