Wo uns der Werkstoff 2024 in der Innenarchitektur begegnen wird
Nachhaltigkeit und Natürlichkeit sind zwei Schlagworte, die seit ein paar Jahren nicht mehr aus unserem Wohnschatz wegzudenken sind. Kein Wunder also, dass sich auch beim Bauen, Einrichten und Dekorieren seit geraumer Zeit alles um sie dreht. Wir wählen Materialien bewusster aus, kaufen möglichst regional und hochwertig und setzen vermehrt auf Re- und Upcycling. So dürfen etwa ausgewählte Retrostücke inzwischen gerne neben hochmodernen Elementen stehen und schaffen in Summe eine einzigartige Symbiose aus Altem und Neuem, die sowohl die Vergangenheit respektiert als auch mutig der Zukunft entgegenschreitet. So entstehen Räume mit Charakter, in denen man sich gerne aufhält. Hervorragend zu einem solchen Szenario passt Holz. Der nachhaltige Werkstoff feiert nicht ohne Grund eine Renaissance und kommt wieder deutlich öfter zum Einsatz. Er zeichnet sich gegenüber Kunststoffen und anderen synthetischen Materialien durch zahlreiche Vorteile aus. So trägt Holz etwa zu einer gesünderen Raumluft bei und ist ökologisch abbaubar. Zudem kreiert der Werkstoff im Handumdrehen eine heimelige Atmosphäre. Wir schauen uns an, welche Einrichtungstrends es rund um Holz gibt und wo uns der Werkstoff 2024 speziell in der Innenarchitektur begegnen wird.
Zurückhaltende Erdfarben treffen auf knallige Akzente
Die aktuelle Wirtschaftssituation versetzt die meisten von uns nicht gerade in Kauflaune. Viele setzen daher bei einer Umgestaltung der eigenen vier Wände auf Kleineres mit einer großen Wirkung. Und dabei sind es oft Farben, die den feinen Unterschied machen. Übertragen auf unser Wohnzimmermöbel bedeutet das: Dieses statten wir zunächst mit einer funktionalen und praktischen Grundausstattung aus, die uns längerfristig begleiten darf. Ob Regal, Schrank oder Tisch – Erdfarben, die sich galant zurückhalten, sind dabei Trumpf. Trotzdem soll ein heimeliges Ambiente entstehen, das nicht steril wirkt. Holzmöbel sind daher gefragter denn je, denn sie sind nicht nur langlebig, sondern kommen auch in unterschiedlichen Farbnuancen daher – je nachdem, ob es etwas heller oder dunkler sein soll. Das zieht sich übrigens bis zu den Jalousien durch: Wurden diese früher hauptsächlich aus Aluminium hergestellt, so erleben auch Holzjalousien aktuell einen Aufschwung. Sie punkten mit Ästhetik und haben noch zahlreiche weitere Vorteile: Insbesondere weniger stark versiegeltes Holz kann viel Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen. Zudem bieten Holzjalousien eine gute Isolation gegen starke Sonneneinstrahlung und tragen dazu bei, dass Räume bei kühleren Temperaturen länger warm bleiben. Im Vergleich zu Aluminium neigt Holz auch weniger dazu, auszubleichen und ist widerstandsfähiger gegenüber Verschmutzungen. Ergänzt wird dieses gemütliche Grundszenario sodann mit aufregenden Accessoires wie kirschroten Kissen, einem königsblauen Sofa, senfgelben Plaids oder inspirierenden Kunstprints an der Wand.
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Ausgewählte Hingucker aus Altholz
Aber nicht nur bei der Grundausstattung geben Nachhaltigkeit und Natürlichkeit den Ton an, sondern auch Accessoires aus Holz peppen 2024 unsere Wohnungen auf. Insbesondere Altholz hat dabei seinen großen Auftritt, schließlich trägt es nicht nur dem Recycling-Trend Rechnung, sondern die einzelnen Stücke haben auch Geschichte und faszinieren mit einer einzigartigen Patina. Alte Holzbalken werden so zu Bilderleisten, auf denen die Familienschnappschüsse noch besser zur Geltung kommen, oder aber zu einer Sitzbank, die mit Filz-Auflagen zur neuen Leseecke wird. Auch Uhren, Wandhaken, Kerzenhalter oder Holzfiguren verschönern unsere Räume. Als Kontrast hierzu dürfen auch Chrom- und Silber-Elemente einziehen. Inspiriert vom Stil der 1970er-Jahre, holen wir uns so extravagante Spiegelrahmen, kunstvolle Schalen oder kleine Tischlampen in unser Refugium. Das verleiht dem Zuhause einen edlen Charme.
Raue Oberflächen mit Charme
Ein weiterer Trend, der sich erstklassig mit Holz verbinden lässt, ist die Tatsache, dass wir zunehmend auf Perfektionismus und Geradlinigkeit pfeifen. Nicht nur im Leben generell, sondern auch dann, wenn es um unsere eigenen vier Wände geht. Das heißt: Natürliche Texturen sind in. Hierfür holen wir uns Materialien wie Granit, Quarzit oder Travertin ins Haus – je roher und purer, desto besser. Dazu gesellen sich geschmeidiger Cord, grobes Bouclé, kuschelige Wolle oder weicher Samt – ob als Plaid, Kissen oder Teppich. Und eben auch Holz darf im neuen Jahr natürlicher und authentischer daherkommen.
Wandvertäfelungen feiern ein Comeback
Und wer hätte das gedacht? Auch Wandtäfelungen feiern 2024 ein Comeback. Allerdings setzen wir diesmal nicht auf allzu dunkle Varianten, die den Raum rasch optisch erdrücken, sondern auf Elemente mit einer natürlichen Holzmaserung oder auch gerne Wandvertäfelungen mit Farbe. In diesem Fall sollte man es allerdings mit dem Mobiliar nicht übertreiben – schlichte Möbelstücke sind dann die erste Wahl. So entsteht ein perfekter Mix aus modernem Design und reizvollem Altbau-Flair.