ÖL-
HEIZUNG
Alles, was Sie
zum Heizen
mit Öl wissen
müssen

Ölheizung: Alles, was Sie zum Heizen mit Öl wissen müssen


Die Ölheizung ist das zweithäufigste Heizungssystem in Deutschland. Moderne, effiziente Modelle basieren auf bewährten Technologien und können um neue Innovationen ergänzt werden.
Ein Einblick in Technik, Kosten und Fördermöglichkeiten.

 


Die Funktion einer Ölheizung in einem Satz erklärt: Öl wird verbrannt, Wasser erwärmt und in den Gebäudekreislauf gepumpt. Dieses Prinzip ist mit modernen Technologien immer weiter optimiert worden.

Die Komponenten einer Ölheizung:
 
  • Öltank
  • Heizkessel
  • Wärmetauscher
  • Umwälzpumpe
  • Abgasleitung
  • Heizungsrohre
  • Heizkörper

Die herkömmliche Ölheizung:


Die Funktionsweise

Zunächst wird das Heizöl in den Öltank gepumpt. Es gelangt über Ölleitungen in den Heizkessel. Seine Funktion in der Ölheizung ist es, das Öl zunächst zu erwärmen. Ein Magnetventil öffnet sich, das Öl wird mit der Einspritzdüse zerstäubt und in den Brennraum gesprüht. Das erwärmte Öl wird dort mit Funken entzündet. Über den Wärmetauscher wird die bei der Verbrennung entstandene Wärmeenergie auf das Wasser übertragen. Das Wasser wird auf die nötige Vorlauftemperatur erhitzt und mittels Heizungspumpe durch den Heizwasserkreislauf befördert. Von dort gelangt es in die einzelnen Heizkörper. Über einen Schornstein strömen die Abgase aus dem Haus.
 


Die acht Schrittte:

1. Eine Pumpe leitet das Öl vom Tank in den Brenner
2. Eine Vorwärmeeinrichtung bereitet das Öl vor
3. Das Öl gelangt über Düsen in die Brennkammer
4. Ein elektrischer Funken entzündet Öl und flüchtigen Öldampf
5. Wärme entsteht, wird per Wärmetauscher auf das Heizwasser geleitet
6. Eine Pumpe transportiert das Heizwasser in den Zirkulationskreislauf
7. Das Ausdehnungsgefäß sorgt für die optimale Leitungsdruckanpassung
8. Die Abgase werden abgeleitet, bei Brennwerttechnik mit Rückführungszwischenstopp
 

Die moderne Brennwert-Ölheizung:

 
 
Infografik Funktionsprinzip Wärmepumpe
Quelle: heizung.de
 


Efizzienz ohne Ende

Ältere Heizwertthermen, Brennwert- und Ölheizungen mit zusätzlicher Trinkwasserversorgung funktionieren ähnlich. Sie unterscheiden sich nur in Details. Brennwerttechnik ist die effizienteste Möglichkeit, um mit Öl zu heizen. Die Besonderheit: Konventionelle Heizungen leiten die heißen Abgase zum Schornstein hinaus. Moderne Brennwertgeräte kühlen sie ab und die frei werdende Wärme wird zusätzlich zum Heizen benutzt. Das Heizöl wird so fast ohne verlust in Wärme umgewandelt.

Bei Geräten mit sogenannten Standardkesseln liegt der Nutzungsgrad bei etwa 68 Prozent. Der Brennwert gibt den gesamten Energiegehalt eines Brennstoffes an: Er ist die Summe aus der direkt gewonnen Wärme – also dem Heizwert – und der im Abgas gebundenen Kondensationswärme. Also: Brennwert=Heizwert+Kondensationswärme. Heizgeräte mit Brennwerttechnik können so den Energiegehalt des Brennstoffs zu bis zu 98 Prozent ausnutzen. 

 

Ölheizungen haben...

... mehr Vorteile, als allgemein angenommen wird.
... mit Brennwerttechnik eine sehr gute Effizienz vorzuweisen.
... mit synthetischen Brennstoffen eine langfristige Perspektive.
 
 


In Deutschland ist die Ölheizung nach der Gasheizung das am weitesten verbreitete Heizungssystem. Aktuellen Zahlen nach werden rund 5,9 Millionen Heizsysteme mit Heizöl betrieben. Grund genug, sich die Nachteile und Vorteile der Ölheizung einmal genauer anzusehen.
 
Vor-und Nachteil gleichzeitig: Die Kosten für das Heizöl
 
Eine der wichtigsten Vor- und Nachteile einer Ölheizung sind die Kosten für Heizöl. Vor- und Nachteil deshalb, weil dieser je nach Saison und entsprechend der Kurse an den Weltmärkten stark schwanken kann. Befindet er sich auf einem Tief, kann mit der Ölheizung sehr günstig geheizt werden. Steigt er jedoch an, entstehen bei gleichbleibender Nutzung automatisch höhere Kosten. Der aktuelle Preis für Heizöl ist also stets ein zweischneidiges Schwert. Dieses ist in dieser Form aber auch bei anderen Roh- und Heizstoffen vorzufinden, wenn oft auch nicht mit derart starken Schwankungen.

Vorteile

  • viele Anbieter
  • weniger Abhängigkeiten als bei Erdgas
  • keine Verträge
  • Einkauf frei
  • unabhängige Entscheidung
  • Versorgung ist selbst auf dem Land ohne Rohrnetz möglich
     

Nachteile

  • Preisschwankungen
  • endliche Ressource
  • benötigt Platz
  • Tank kann viel Raum einnehmen
  • CO2-Ausstoß
     
 


Das Klimaschutzpaket 2030 ist nach vielen Debatten beschlossen worden. Einer von vielen Aspekten sind die Ölheizungen und deren Verbot, beziehungsweise deren zukünftige Förderung. Grundsätzlich geht es darum, den Ausstoß von Treibhausgasen maßgeblich zu reduzieren. Sind jetzt aber alle Ölheizungen wirklich verboten?
 

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Der Kauf von Ölheizungen ist ab 2026 verboten.
  • Der Betrieb bleibt weiterhin erlaubt.
  • Bisherige Ölheizungen können weiter betrieben werden.
  • Bis Ende 2025 können Ölheizungen gekauft und installiert werden.

Aber: Ab 2026 dürfen nur noch sogenannte „Hybridsysteme“ in Betrieb genommen werden. Das bedeutet, dass Sie dann eine Ölbrennwertheizung mit einem alternativen Energieerzeuger wie Photovoltaik oder Solarthermie kombinieren müssen.

 
Im Rahmen der Eckpunkte des neuen Klimapakets müssen Eigentümer, die mit Öl heizen wollen, folgendes beachten: Ein grundlegender Neueinbau von Ölkesseln ist ab 2026 nur noch in hybrider Form gestattet, das heißt unter Einbindung erneuerbarer Energien. Auf Basis einer Ölbrennwertheizung kann hier beispielsweise eine Kombination mit Solaranlage oder Wärmepumpe vorgenommen werden. Dasselbe gilt für einen Austausch veralteter Anlagen. Bereits verbaute Ölheizungen sind nicht betroffen. Sie können über 2026 hinaus in Betrieb bleiben, sofern sie nicht von der Austauschpflicht betroffen sind.
 
Nach langer Klimadebatte wurde das Klimaschutzpaket 2030 von der Bundesregierung beschlossen. Ein elementarer Aspekt sind die Ölheizungen und deren Verbot beziehungsweise deren zukünftige Förderung. Grundsätzlich geht es darum, den Ausstoß von Treibhausgasen maßgeblich zu reduzieren. Doch sind deshalb jetzt alle Ölheizungen verboten?
 
Ab dem Jahr 2026 dürfen in Deutschland keine reinen Ölheizungen mehr neu installiert werden. Damit Immobilienbesitzer möglichst schon vorher auf eine hybride oder alternative Heiztechnik umrüsten, hat die Regierung mehrere Förderprogramme aufgelegt. Ein Überblick über gängige Alternativen, staatliche Finanzspritzen und weitere häufige Fragen.

 

Werden bestehende Ölheizungen verboten?

Nein, ein generelles Verbot, mit Öl zu heizen, ist im aktuellen Klimapaket nicht geplant. Verbaute Ölheizungen können weiterhin betrieben werden. Für Standard-Ölkessel allerdings, die älter als 30 Jahre sind, und bei denen es sich nicht um Brennwert- bzw. Niedertemperaturkessel handelt, gilt nach wie vor: Ölheizung austauschen.
 
 

 

Dürfen weiterhin Ölheizungen eingebaut werden?

Ja, ab 2026 jedoch nur noch als Hybridsysteme, die erneuerbare Energien mit einbinden, zum Beispiel mit einer Solaranlage oder Wärmepumpe. Vorher lohnt sich weiterhin der Austausch alter Öl-Heizkessel gegen moderne Öl-Brennwertgeräte. Diese Maßnahme reduziert den Heizölbedarf bereits jetzt um ungefähr 15 Prozent.

 

Welche Ausnahmen gibt es?

Ausnahmen sollen für Gebäude gelten, in denen technisch gesehen keine klimafreundlichere Wärmeerzeugung möglich ist. Es ist vorgesehen, diese von dem für 2026 geplanten Verbot für Ölheizungen auszunehmen. Die Ausnahmen werden im Gebäudeenergiegesetz (GEG) genauer definiert, welches am 1. November 2020 in Kraft tritt.
 


Zum 1. Januar 2020 hat sich die staatliche Förderung für eine neue Heizung entscheidend verändert: Gasbrennwertheizungen werden nur noch in Kombination mit erneuerbaren Energien gefördert, Ölbrennwertheizungen gar nicht mehr.
 

Welche Heizung wird ab 2020 gefördert?

Eine der wichtigsten Änderungen bei der Förderung für Heizungen ist der Wegfall des KfW-Programms 430 der Kreditanstalt für Wiederaufbau. Damit wird die Anschaffung einer neuen Gas- oder Ölbrennwertheizung nicht mehr gefördert. Stattdessen werden nun im Rahmen des Marktanreizprogramms (MAP) des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) Zuschüsse zwischen 20 und 45 Prozent für eine neue Heizung gezahlt. Der Fokus liegt dabei auf erneuerbaren Energien, entweder als alleinige Wärmequelle oder in Kombination mit einer Gasheizung.
 
Nach dem Einbau sind natürlich auch die laufenden Betriebskosten wie Wartung und Reparatur sowie der Stromverbrauch zu berücksichtigen. Mehr erfahren Sie auf unserer Themenseite Heizungsförderung.
 
Mann und Frau schaut auf Kostenvoranschläge
Foto: BetonBild

Tipp 1:

Anstatt der BAFA-Förderung können Sie auch 20 Prozent der Ausgaben für Einzelmaßnahmen – über drei Jahre verteilt – steuerlich geltend machen, wenn Sie Ihre Ölheizung austauschen. Der Maximalbetrag liegt bei 40.000 Euro. Das kann sich lohnen, wenn z. B. auch das Dach gedämmt oder weitere förderfähige Gewerke saniert werden sollen. Was sich mehr auszahlt, hängt vom Umfang der Maßnahmen sowie von Einkommen und Steuerklasse ab.

Tipp 2:

Wer sicherstellen will, dass seine Heizungsanlage immer auf dem neuesten Stand der Technik bleibt, kann die Heizung mieten. Hauseigentümer bleiben durch den Wegfall der Anschaffungskosten finanziell flexibler. Der größte Vorteil ist, dass man sich als Mieter um nichts mehr kümmern muss: Kontrolle, Wartung, Reparaturarbeiten sind im Heizungsmietvertrag enthalten. Dagegen spricht jedoch, das die Gesamtkosten in der Regel höher ausfallen.



Wie viel verbraucht eine Ölheizung im Jahr?

Grundsätzlich ist der Verbrauch einer Ölheizung abhängig von der Größe des Hauses, der Anzahl der Bewohner, von der Gebäudehülle (Dämmung/Fenster) sowie vom Kesseltyp. Zum Ölverbrauch hinzu kommen Kosten für den Stromverbrauch von der Umwälzpumpe. Studien zufolge verbraucht eine Ölheizung in Deutschland durchschnittlich ca. 15 Liter Heizöl pro qm und Jahr. Wird die Ölheizung nicht für die Warmwasserversorgung genutzt, kann davon ausgegangen werden, dass sich der Verbrauch bei etwa 13 Liter Heizöl pro qm und Jahr einpegelt.

 

Wie viele Ölheizungen gibt es noch in Deutschland?

Im Jahr 2019 waren in Deutschland rund 4,8 Millionen Ölheizungenin Betrieb. Die Anzahl der Ölheizungen ging in den vergangenen Jahren allerdings kontinuierlich zurück. (Quelle: Statista.com)

 

Wie oft muss eine Ölheizung gewartet werden?

Hersteller und Fachleute empfehlen eine jährliche Wartung der kompletten Ölheizungsanlage. Dabei werden u.a. der Brennraum gereinigt, alle Dichtungen überprüft und die CO2-Werte der Verbrennung gemessen.

 

Wann muss man eine Ölheizung austauschen?

Laut EnEV 2014 müssen Hausbesitzer ihre Heizung erneuern, wenn diese älter als 30 Jahre alt ist. Eine Erneuerung sollte aber vernünftigerweise grundsätzlich in Betracht gezogen werden, sobald die Heizung älter als 20 Jahre ist.

 

Brauche ich für meine Wärmepumpe einen eigenen Zähler?

Der Staat subventioniert den zum Betrieb einer Wärmepumpe notwendigen Strom. Um diesen im Stromverbrauch separieren zu können ist ein eigener Zähler zwingende Voraussetzung.