ELEKTRO-
HEIZUNG:
INSTANT-
WÄRME
FÜR HAUS & GARTEN

Elektroheizung: Instantwärme für Haus & Garten


Die Elektroheizung hat in Deutschland ihren Zenit überschritten. Wurden mit dieser Technik  in den 60er und 70er Jahren noch zahllose Altbauten von Kohlefeuer und Holzbrand befreit, steht das Heizen mit Strom heute in der Kritik weder besonders günstig noch nachhaltig zu sein. Wir geben hier einen Überblick über Technik und Kosten.

 


In den 1960er standen Elektroheizungen in Deutschland für ein zukunftsweisendes Heizungssystem, das sich vor allem durch das Angebot günstigen Nachtstroms großer Beliebtheit erfreute. Heute gelten Stromheizungen dagegen als eher umstritten. Nachdem finanzielle Subventionen weitgehend weggefallen sind, treten andere Vor- und Nachteile deutlicher hervor.
Elektroheizungen sind in der Regel dezentral installierte Bauteile, die Kosten für die Installation fallen deshalb geringer aus als beispielsweise bei einer Zentralheizung. Dagegen spricht beispielsweise, dass die Kosten für die durch Strom erzeugte Wärme im Vergleich mit anderen Energiequellen höher sind und Elektroheizungen über einen eher schlechten Gesamtwirkungsgrad verfügen.
Mann schreit mit einem Megaphon eine Frau an, die Kopfhörer trägt und eine Zeitung liest.
 


Bei einer Elektroheizung entsteht die Wärme indem elektrischer Strom, ein Bauteil mit hohem Widerstand durchfließt und dieses dabei aufheizt. Sogenannte Heizwiderstände sind Leiter mit einem besonders hohen Widerstand. Ihre Wärme wird entweder über ein Gebläse an den Raum abgegeben oder zunächst in Schamott-, Keramikmaterialien, Natursteinen oder Öl gespeichert und dann nach und nach an die Umgebung abgegeben.

Folgende Typen von Elektroheizungen gibt es:
  • Mobile Heizkörper (Heizstrahler und Radiatoren)
  • Nachtspeicherheizung
  • Infrarotheizung
  • elektrische Fußbodenheizung
 

Elektroheizungen ...

... hatten Ihre weiteste Verbreitung in den 70er Jahren
... werden heute nicht mehr mit preiswertem Nachtstrom subventioniert
... sind günstig in der Anschaffung, aber teuer im Betrieb
... bieten sich vor allem dort an, wo gelegentlich schnell Wärme benötigt wird
 
 


Wand- und Bodenheizungen funktionieren nach dem Prinzip der Sonnenstrahlen. Sie erwärmen nicht die Luft, das Wärmegefühl entsteht beim auftreffen langwelliger Wärmestrahlung auf unserer Haut. Bei einer Wandheizung werden die wärmeabgebenden Bauteile direkt mit in die Wand eingebaut. Sie zählt zu den Flächenheizungen und kommt im Betrieb – genau wie eine Fußbodenheizung – mit erheblich geringeren Temperaturen aus als beispielsweise eine Zentralheizung mit herkömmlichen Heizkörpern.
 
Sie basieren entweder auf wassergefüllten Rohren oder elektrischen Heizmatten. Letztere benötigen keine aufwendige Verrohrrung mit Anschluss an eine zentrale Warmwasserbereitung, wodurch die Anschaffungskosten günstiger ausfallen.
 
Bei den überwiegend im Sanitärbereich eingesetzten Infrarotheizungen handelt es sich ebenfalls um elektrische Wandheizungen, mit dem Unterschied, dass sie nicht in der Wand verbaut sind, sondern in Form flacher Strahler auf der Wand sitzen.
Mann schreit mit einem Megaphon eine Frau an, die Kopfhörer trägt und eine Zeitung liest.
 


Elektroheizungen benötigen keine aufwendige Installation wasserführender Rohre. Da sie den Strom aus der Steckdose nutzen, können sie nach Bedarf im ganzen Haus platziert werden. Die Kosten für einen elektrischen Radiator sind abhängig von seiner Heizleistung und Bauart. Ein einfacher 200 W Strahler zur Beheizung von beispielsweise Gästetoilette, Gästezimmer, Ferienwohnung o. ä. mit einem Verbrauch von etwa 288 kWh pro Jahr ist bereits ab rund 100,00 EUR zu haben. 
 
Soll eine ganze Wohnung komplett elektrisch beheizt werden, kommen Kosten in Höhe mehrerer tausend Euro auf Sie zu. Neben den Radiatoren muss auch ein Warmwasser-Elektroboiler angeschafft werden - etwa fürs Bad, die Küche und ggf. das Gäste-WC. Pluspunkt einer Elektroheizung: Es entfallen sowohl die Kosten für die Schornsteinerstellung als auch die kostenpflichtigen Besuche für Reinigung und Inspektion durch den Schornsteinfeger.
 
 
Infografik über den Aufbau einer Hybridheizung
 


Nach wie vor dominieren fossile Energieträger den deutschen Strommix. Strom wird überwiegend durch die Verbrennung von Gas und Kohle erzeugt. Der Wirkungsgrad dieser Kraftwerke ist nicht sehr hoch; selbst moderne Anlagen erreichen oftmals nur einen Wirkungsgrad von 40%. Der erzeugte Strom wird hochtransformiert und weite Strecken überland geführt, bis er schließlich heruntertransformiert bei uns in die Heizung kommt. Die dabei entstehenden immensen Verluste werden als zusätzliche Kosten an die Verbraucher weitergegeben.

Die Kosten für Energie unterliegen starken Schwankungen, momentan steigen sie deutlich an. Die Relation zwischen den Kosten für Strom und etwa fossilen Brennstoffen bleibt im wesentlichen aber gleich. So zahlten Endverbraucher in Deutschland Im zweiten Halbjahr 2017 rund 30,5 Cent für eine Kilowattstunde Strom. Die Kosten für dieselbe Energiemenge in Form von Gas beliefen sich dagegen auf nur rund 6,1 Cent.

Grundsätzlich läßt sich feststellen, dass die hohen Betriebskosten einer Elektroheizung nicht an schlechter Geräteeffizienz liegen. Schuld sind vielmehr hohe Verluste bei Erzeugung und Transport, weshalb auch diszipliniertes Heizverhalten kaum Einfluss auf die Heizkosten hat.

 

Nachteile

  • Schlechter Gesamtwirkungsgrad – maximal erzielbar ist ein Wirkungsgrad von rund 50 %
  • Hohe Betriebskosten bei Verwendung von Strom aus dem Netz – alternative Solarstrom 
  • Spürbare Luftbewegung (Konvektion), beispielsweise bei Nachtspeicheröfen
  • Elektroheizungen mit mehr als 2kW müssen beim Energieversorger angemeldet werden
  • Elektroheizungen, auch „Direktheizungen” genannt, werden mit teurem Tagesstrom betrieben

Vorteile

  • Niedrigere Investitionskosten – etwa durch Entfall einer aufwendigen Verrohrung
  • Einfache Installation – keine Probleme mit Undichtigkeiten
  • Kein Schornstein notwendig
  • Keine Wartungskosten
  • Keine Brennstoffbevorratung – kein Öl- oder Gastank notwendig 
  • Mobilität – elektrische Heizkörper können bei Bedarf schnell aufgestellt werden
     
 


Elektrische Heizungen eignen sich ideal zur Erwärmung von nur temporär genutzten Räume wie Bad, Keller und Wintergarten. Das größte Plus einer Elektroheizung besteht in ihrer Flexibilität: Stecker einfach in eine Steckdose stecken und der Raum erwärmt sich schon bald. Der Nachteil aller Arten von Elektroheizungen ist jedoch ihr eher geringer Wirkungsgrad.
Zur Auswahl stehen:
 
  • Elektrische Konverter heizen mittels Luftzirkulation. Die Erwärmung beispielsweise eines kleinen Gartenhauses geht schnell und lässt sich bequem per Schaltuhr vorprogrammieren. Da ein elektrischer Konverter nur ein Minimum an Platz wegnimmt, läßt er sich frei im Raum aufstellen. Ein Nachteil ist, dass er viel Strom verbraucht und das Gartenhäuschen nach dem Abschalten rasch abkühlt.
     
  • Klassische Elektroheizkörper werden an der Wand montiert, deshalb ist ein fester Stromanschluss erforderlich. Da es bauartbedingt keine freiliegende Heizelemente gibt, können sie bedenkenlos auch in Holzhäusern eingesetzt werden. Die Wärmeabgabe erfolgt sowohl über Konvektion als auch Strahlungswärme. Es dauert zwar etwas länger, bis ausreichend Wärme entstanden ist, hät sich dafür aber länger, was Heizkosten spart
     
  • Elektro-Radiatoren – Das Innere eines Radiators ist mit Wasser oder Öl gefüllt, das durch innen liegende Heizelemente erwärmt wird. Die Wärmeabgabe an den Raum erfolgt größtenteils über Strahlung. Ein geringerer Teil erfolgt über Konvektion: Die den Heizkörper umgebende Luft wird erwärmt, steigt nach oben und führt kühlere Luft mit sich. Dieser Effekt wird je nach Modell durch eine elektrische Lüftung/elektrisches Gebläse unterstützt. Je größer die Oberfläche des Heizkörpers ist, desto intensiver ist auch die Wärmeemission. Elektro-Radiatoren besitzen Laufrollen und können frei aufgestellt werden, wobei sie per Stromkabel an eine Steckdose angeschlossen werden müssen. 
 


Elektrische Heizungen gelten als kompakt, kostengünstig in der Anschaffung und sofort einsatzbereit. Immer wenn Räume wie Gartenhaus, Wohnwagen und Garage vorübergehend temperiert werden sollen, ist eine Elektroheizung eine gute Wahl. Dabei spielt es keine Rolle, ob der zu beheizende Raum feucht ist – Elektroheizungen sind so konstruiert, dass alle stromführenden Teile sicher isoliert sind. 
 
Folgende Typen sind empfehlenswert bei diesen Anwendungen:
  • kleinere Gartenhäuser, Garage und Wohnwagen
    Empfehlenswert: Elektrische Konverter, die mittels erwärmter Luft heizen.
  • größere Gartenhäuser 
    Empfehlenswert: Fest an der Wand montierte klassische Elektroheizkörper 
  • Kurzfristiger Wärmebedarf in geschlossenen Räumen allgemein
    Mobile Elektroradiatoren (Heizkörper auf Rollen)
Mann und Frau schaut auf Kostenvoranschläge
 


Wann lohnt sich eine Elektroheizung?

Größter Vorteil einer Elektroheizung ist ihre einfache Installation. Aufwendige Verrohrungen, Stemmarbeiten, Mauerdurchbrüche etc. entfallen vollständig. Erforderlich ist lediglich eine Steckdose. Lohnenswert sind Anwendungen wie z. B. zeitlich begrenzte Zuheizung (Handtuchheizkörper im Bad) und temporäre Erwärmung kleinerer Räume zur kurzfristigen Nutzung, etwa in der Übergangszeit. Eher unwirtschaftlich erscheint der Einsatz von Elektroheizungen als primäre Wärmequelle für ein ganzes Haus. 

Wie steuert man eine Elektroheizung?

Grundsätzlich läßt sich eine Elektroheizung direkt mittels Regler am Gerät einschalten. Die Steuerung erfolgt in der Regel aber – wie bei jedem anderen Heizungstypen auch – über ein oder mehrere Thermostate. Sobald eine am Heizkörper (oder einem zentralen Temperaturfühler) voreingestellte Temperatur unterschritten wird, schaltet sich der Heizkörper ein. Moderne Elektroheizungen/Heizkörper verfügen zusätzlich über die Möglichkeit der Integration in eine zentrale Haussteuerung (Smart Home). Mit dieser Option lassen sich Räume auch aus der Ferne und nach vorprogrammierten Szenarien steuern.

Eignet sich eine Elektroheizung für den Dauerbetrieb?

Technisch gesehen sind moderne Elektroheizungen aufgrund ihrer Bauweise problemlos auch für den dauerhaften Einsatz geeignet. Bewertet man die Frage einer Eignung für den Dauerbetrieb unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten, ist festzustellen, dass die deutlich höheren Betriebskosten mehr ins Gewicht fallen als die einmalige Ersparnis geringerer Installationskosten.

 


 

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