Wo ein zweiter Blick vor Überraschungen schützt
Werden Schnäppchenhäuser von unbekannt angeboten, ist die Vorsicht der Interessenten groß. Beim Kauf aus der Verwandtschaft oder von vertrauenswürdigen Bekannten freuen sich die Käufer deutlich naiver über die vermeintlich enorme Ersparnis. Allerdings sollte auch ein solcher Kauf lieber mehrfach geprüft statt Hals über Kopf getätigt werden.
Sanierungspflichten und bereits erfolgte Sanierungen
Vielleicht sind die Anbieter von Schnäppchenhäusern in finanzielle Not geraten, oder das Gebäude steht nach einem Sterbefall leer. Aber auch Veränderungswünsche der jetzigen Immobilienanbieter oder die Scheu vor dem finanziellen Aufwand einer Sanierung kommen dafür infrage. Sanierungspflichtig nach GEG (Gebäudeenergiegesetz) sind Immobilien, die vor dem 01. Januar 2002 bewohnt waren. Alte Gas- und Ölheizungen müssen nach 30 Jahren ausgetauscht werden. Neue Dämmungen für Rohrleitungen, Dach, Dachboden entstehen auch in jüngeren Altbauten spätestens zwei Jahre nach dem Einzug ins Schnäppchenhaus.
Haustechnik auf den neuesten Stand bringen
Sicherheitsanforderungen an Schließtechnik im und am Haus sind bei Altbauten meist stark seit deren Auszug gestiegen. Mit dem Austausch einer Schließanlage oder der Aufrüstung zusätzlicher Sicherungen sollten die glücklichen Neueigentümer besser einen Schlüsseldienst beauftragen. Er sieht auf Anhieb, wo sich eventuell noch wesentliche Sicherheitslücken befinden. Eine durchaus kostenintensive, langfristig allerdings praktische Lösung sind elektronische Schließsysteme mit Smart-Home-Apps. Auch sie sollten besser vom Schlüsselexperten installiert und vernetzt werden, um Fehlfunktionen und somit Sicherheitsrisiken zu vermeiden.
Bausubstanz am besten unabhängig prüfen lassen
Hinter manchem optisch einwandfreien Schnäppchenangebot verbirgt sich eine marode Bausubstanz. Nicht einmal die aktuellen Eigentümer bemerken oft morsche Balken an Decken, nasse Wände hinter Tapeten oder von Schimmel durchzogene Kellersockel. Ein solches Überraschungspaket beim Altbaukauf kann die nötige Trockenlegung, Reparatur und Grundsanierung teurer als das Haus selbst machen. Auch aus Gründen der Sicherheit beim Betreten und Bewohnen sollte ein unabhängiger Gutachter vom Verkäufer oder Käufer für eine Begehung und Protokollierung des aktuellen Bauzustands beauftragt werden.
Vorher nicht ersichtliche Überraschungen nach dem Schnäppchenkauf
Oft entsteht ein Schädlingsbefall erst in länger leerstehenden Altbauten und wird durch die Vorbesitzer gar nicht bemerkt. Gegen Lästlinge kennen erfahrene Kammerjäger in Frankfurt und allen Städten Tipps und Hausmittel zum Vertreiben. Gegen Schädlinge kommen moderne Kammerjäger längst nicht mehr mit Gasmaske und Giftflasche. Auch gegen Flöhe, Bettwanzen, Kakerlaken und andere, bislang im Schnäppchenhaus verborgene Mitbewohner helfen meist mechanische Methoden. Erst bei starkem Befall ist der Einsatz der Experten und geeigneter Gifte nötig.
Smart Home im Denkmalhaus? Clevere Ideen für nostalgischen Wohnkomfort
Strenge Auflagen für die Ausstattung und Ausgestaltung halten viele Interessenten vom Kauf eines denkmalgeschützten Hauses ab. Dabei lässt sich mit neuen technischen Möglichkeiten der Wohnkomfort in alter Fassade auf neuesten Komfort heben. Smart-Home-Apps steuern Heizung, Beleuchtung, Schließtechnik, nach Wunsch und mit autonomer Technik sogar Reinigungsrituale. Die notwendigen Empfänger unterscheiden sich optisch nicht von klassischen Türschlössern, Fensterhebeln oder Wandkonstruktionen. So lassen sich die eigenen Wohnträume erfüllen und trotzdem die Auflagen des Denkmalschutzes erfüllen.
Fazit:
Schnäppchenhäuser sind die ideale Anschaffung für Menschen, die sich nicht vor Sanierungsaufwand fürchten und Lust auf kreative Modernisierung haben. Doch mit einem solch günstigen Kauf können Mängel in der Bausubstanz und andere, versteckte Handicaps der Immobilie verbunden sein. Gründliche Vorprüfung und Einholen eines Zustandsgutachtens schützen vor finanziellen Verlusten und sogar Gesundheitsschäden.
