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Klimaschutz im Garten

Wie nachhaltige Grünoasen aussehen

Im Rahmen des Klimawandels haben sich Nachhaltigkeit und Umweltschutz zu zentralen Themen entwickelt. Weil Maßnahmen zur Abschwächung des Klimawandels jeden betreffen, beginnen Nachhaltigkeit und Umweltschutz im eigenen Haus. Wer Außenanlagen besitzt, kann auch im Garten damit beginnen.

Nachhaltiger Garten: So werden Gärten ökologisch

Pflanzen und Bäume sind effiziente Klimaschützer. Im Rahmen der Dunkelreaktion der Photosynthese verwandeln sie klimaschädliches CO2 in Zucker. Mit Grünoasen können Hauseigentümer dadurch ihren ökologischen Fußabdruck im Sinne ihrer persönlichen Emissionsbilanz verbessern. Dabei trägt jeder Quadratmeter unversiegelter Boden sozusagen dazu bei, die Luftqualität und Temperatur zu verbessern. Zudem können Gärten Extremwetterereignisse wie Starkregen und Trockenheit ausgleichen, was mit fortschreitendem Klimawandel immer wichtiger wird. Wer den eigenen Garten beim Klimaschutz unterstützen will, muss bei der Gartengestaltung Nachhaltigkeit in den Fokus stellen. Langlebige Gartenmöbel sind ein Anfang. Abgesehen davon lautet das Stichwort: naturnah. Je weniger Grundeigentümer in das Grün vor ihrer Haustür eingreifen, desto vielfältigere Lebensräume für Kleinstlebewesen kön-nen in ihrem Garten entstehen. Gesunde Erde enthält pro Fingerspitze mehrere Millionen Bakterien. Dabei leben in einer Handvoll Boden mit rund acht Milliarden ungefähr so viele Wesen wie Menschen auf der Erde. In nachhaltigen Gärten bewahren und fördern Eigentümer diese Biodiversität. Beispielsweise, indem sie:

 

  • Regenwasser sammeln und zum Gießen benutzen
  • zum Düngen Kompost anlegen
  • bei Pflanzhilfen wie Netzen und Folien recycelbare Materialien verwenden
  • umweltfreundliches Gartenzubehör nutzen, vor allem in Form von Handgeräten
  • beim Terrassenbelag Echtholzdielen bevorzugen
  • auf heimische Pflanzenarten setzen
  • Gemüse selbst anbauen
  • mit Vogelhäuschen, Feldermausunterschlupfen und Insektenhotels die Arten-vielfalt fördern
  • torffreie Erde nutzen

Naturnahe Bepflanzung: Wie sie die Biodiversität erhält

Wenn es darum geht, einen nachhaltigen Garten anzulegen, steht bunte Vielfalt im Mittelpunkt. Die Bedürfnisse der Gartenbewohner sollten dabei vor die eigenen gestellt werden. Statt gemähte Spiel- und Liegewiesen gibt es in einer ökologischen Grünoase verwilderte Ecken. Hier bieten liegengelassenes Laub und hohes Gras Igeln und Bodenbrütern Unterschlupf. In nicht zurückgeschnittenen Sträuchern können Insekten überwintern. Zudem siedeln sich in verwilderten Ecken ungestört Wildkräuter, Löwenzahn und Gänseblümchen an, die für viele Arten eine Nahrungsquelle sind. Totholz bietet Insekten wie Bienen einen Rückzugsort und Steinhaufen eignen sich als Brutstätten für Kleinstlebewesen sowie Eidechsen. Nicht alle Ecken müssen verwildern. Natürlich dürfen Eigentümer auch in nachhaltigen Gärten etwas anpflanzen. Statt exotischen Hinguckern pflanzen sie aber heimische Pflanzenarten. Denn mit Gewächsen vom anderen Ende der Welt kann die heimische Tierwelt nur wenig anfangen. Auch die gleichen Gewächse sollten nicht immer wieder angepflanzt werden, weil sie dem Boden dieselben Nährstoffe entziehen und ihn dadurch verarmen lassen. Um das zu vermeiden, wählt man für nachhaltige Gärten Folge- und Misch- statt Monokulturen.

Experten-Tipp: Dünger ist oft nicht notwendig

Beim Düngen setzt man in nachhaltigen Gärten auf chemiefreie und natürliche Wege wie Kompost. Grundsätzlich muss man sich aber gar nicht um die Nährstoffversorgung der Pflanzen kümmern, wenn abgestorbenes Laub sowie Totholz liegen bleiben und selten Rasen gemäht wird. Denn je naturbelassener der Garten, desto selbstständiger kümmert sich die Natur um die Nährstoffversorgung der Pflanzen.

Terrassengestaltung und Gartenmöbel: So wird es nachhaltig

Weil der Garten auch den Eigentümern einen Rückzugs- und Entspannungsort bieten soll, verzichten die wenigsten Menschen vollständig auf eine Terrasse. Das müssen sie auch gar nicht, solange sie sich um eine naturnahe Terrassengestaltung bemühen. Gut geeignet sind hohe Holz- oder Naturstein-Terrassen, unter die sich Gartenbe-wohner zurückziehen können, von Schlangen bis hin zu Mäusen und Igeln. Wer sich für Holz entscheidet, wählt am besten heimische Holzarten mit ökologischer Versiegelung. Steinplatten sollten wiederum das Fair-Trade-Siegel besitzen. Bei den Gartenmöbeln geht es ebenfalls um Natürlichkeit. Produkte tropischen Ursprungs sowie Kunststoff-Alternativen sind für nachhaltige Gärten weniger gut geeignet als Möbel aus Robinie oder anderem heimischen Holz. Auch dekorative Elemente können auf der Terrasse Platz finden. Am besten entscheiden sich Eigentümer dabei für insektenfreundliche Kräuter und Topfpflanzen wie:

  • Thymian
  • Margeriten
  • Lavendel
  • Sonnenblumen
  • Bohnenkraut
  • Pfefferminze
  • Salbei

In umweltfreundlichen Töpfen können diese Pflanzen dekorativ aufgehängt oder aufgestellt werden. Eine weitere Möglichkeit sind selbstgebaute Hochbeete im Terrassenbereich, die optisch ansprechend wirken und zugleich eine Nahrungsquelle für Gartenbewohner darstellen. Als natürlicher Sichtschutz dienen idealerweise Sträucher, Gräser oder Hecken. Hinzu kommen Rankpflanzen, die sich in Form einer Pergola zur Überdachung der Terrasse eignen. Um den Bereich so tierfreundlich wie möglich einzurichten, sind auch Futter- und Wasserstellen eine gute Idee. Davon profitieren auch die Eigentümer des Gartens. Denn Vögel auf der Terrasse an der Vogeltränke zu beobachten, kann entspannend und unterhaltsam sein.

Abschluss-Tipp für nachhaltige Gärten: Rücksicht nehmen

In nachhaltigen Gärten stehen nicht die Grundeigentümer, sondern die Gartenbewohner im Fokus. Der persönliche Geschmack und die eigenen Bedürfnisse treten hinter die Dinge zurück, die ihnen zugutekommen. Dadurch geht es bei nachhaltiger Gartengestaltung vor allem um Rücksichtnahme und Respekt vor dem Lebensraum anderer Wesen. Wer sich zugunsten der Biodiversität in der eigenen Grünoase zurücknimmt, wird dafür am Ende belohnt. Denn nachhaltige Gärten sind seltener von Schädlingen befallen, machen vergleichsweise wenig Arbeit und zeichnen sich durch höhere Ernteerträge aus.