TEPPICH-
BODEN
Auslegware
für mehr
Komfort

Teppichboden: Auslegware für mehr Komfort

Anders als bei einem Läufer oder Rundteppich handelt es sich bei der sogenannten Auslegware um einen textilen Bodenbelag, der die gesamte Raumfläche einnimmt. Vollflächig verlegte Teppichböden sind entweder als Bahnenware oder im Fliesenformat sowie in vielerlei Farben, Designs und Texturen erhältlich. Sie lassen sich mit etwas handwerklichem Geschick auch in Eigenregie verlegen und erzeugen eine wohnliche Atmosphäre.
 
 

 
Weben, knüpfen, vernadeln – es gibt viele Möglichkeiten, einen Teppichboden herzustellen. Am beliebtesten ist das sogenannte Tufting. Dabei wird das Garn maschinell in eine Trägerschicht gestochen und zu Schlingen geformt. Wird die Schlingenware, auch Bouclé genannt, aufgeschnitten, erhält man einen Schnittflor- oder Veloursteppichboden.
 
Je nach Höhe der Teppichfasern unterscheidet man zwischen Kurzflor, Hochflor und Langflor. Ein Kurzflorteppichboden mit einer Florhöhe von weniger als 1,5 cm ist besonders strapazierfähig und schmutzresistent, während Hoch- und Langflorteppichböden extrem weich und flauschig sind.
 

Eine Kombination aus Schnittflor und Schlingenware nennt man Schnittschlinge oder Cut-Loop. Die reliefartigen Strukturen und Muster haben eine interessante Optik und bereichern jedes Ambiente.

Ein flauschiger Hochflorteppichboden sorgt für ein warmes, wohnliches Ambiente. (TeppICH & DU)
 

Material bei Teppichboden
Das Material, aus dem der Flor besteht, hat maßgeblichen Einfluss auf Erscheinungsbild und Funktionalität eines Teppichbodens. Neben verschiedenen Kunstfasern gibt es zahlreiche natürliche Fasermaterialien, wobei hier noch einmal zwischen pflanzlicher und tierischer Herkunft unterschieden wird. Fasergemische sind ebenfalls möglich.
 
Naturfasern gehören zu den nachwachsenden Rohstoffen. Deshalb sind Teppichböden, die aus natürlichen Fasermaterialien hergestellt werden, besonders umweltfreundlich und nachhaltig.
 
Teppichböden aus pflanzlichen Naturfasern wie Sisal oder Kokos zeichnen sich durch eine hohe Abriebfestigkeit aus und kommen deshalb vor allem in stark beanspruchten Wohnbereichen zum Einsatz. Sie sind strapazierfähig und schmutzresistent. Auch Jute, Flachs, Hanf und Baumwolle werden bei der Teppichproduktion eingesetzt. Einige Fasern sind unempfindlich gegen Bakterien und damit ideal für Allergiker geeignet.
 
Dank ihrer kuschelweichen Oberfläche erfreuen sich Teppichböden aus Schurwolle oder Ziegenhaar enormer Beliebtheit. Die tierischen Naturfasern speichern die Wärme und sorgen für ein gutes Raumklima, denn sie können Luftfeuchtigkeit aufnehmen und bei Bedarf wieder abgeben. Auch die Feinstaubbelastung wird reduziert.
 
Teppichböden aus synthetischen Fasern wie Polypropylen oder Polyester sind in der Regel unempfindlicher und preisgünstiger als Teppichböden aus Naturfasern. Besonders gefragt ist Polyamid, denn das Material ist nicht nur ausgesprochen robust und pflegeleicht, sondern auch lichtecht und farbbeständig.
 
Überzeugen optisch auf ganzer Linie: Teppichböden aus Kaschmir-Ziegenhaar. (tretford)
Kaschmir-Ziegenhaar ist pflegeleicht und sorgt für ein gesundes Raumklima. (tretford)
Teppichböden aus Schurwolle sind warm, weich und gemütlich. (TeppICH & DU)
 

 
Ein vollflächig verlegter textiler Bodenbelag eignet sich für viele Wohnbereiche. Besonders gut macht er sich im Schlafzimmer: Ein flauschiger Hochflorteppichboden schmeichelt den Füßen und sorgt für ein warmes, wohnliches Ambiente. Weil ein Teppichboden Pollen, Feinstaub und andere Allergene bindet, ist auch die Raumluft weniger belastet und erholsamem Schlaf steht nichts im Wege.
 
Auch im Wohnzimmer verbreitet ein Teppichboden eine gemütliche Atmosphäre. Er sollte jedoch nicht nur gut aussehen, sondern auch etwas aushalten können. Schließlich gehört das Wohnzimmer zu den stärker beanspruchten Bereichen der eigenen vier Wände.
 
Im Kinderzimmer ist ein Teppichboden ideal: Er wärmt, schluckt den Schall und schützt vor Ausrutschern und Verletzungen. Damit bildet er die optimale Basis beim Spielen und Toben! Der Teppichboden sollte strapazierfähig und schadstofffrei sein und regelmäßig gepflegt werden, damit Staub und Milben keine Chance haben. Teppichböden mit Kurzflor sind hier die erste Wahl, denn sie können bequem abgesaugt werden. Besonders praktisch: Teppichfliesen. Sie lassen sich bei Bedarf einfach austauschen.
 
Ein robuster Teppichboden ist auch im privaten Arbeitszimmer gefragt. Denn die harten Rollen des Bürostuhls können dem textilen Bodenbelag mit der Zeit ganz schön zusetzen. Kunstfaserteppichböden sind äußerst widerstandsfähig, laden sich jedoch schnell elektrostatisch auf. Deshalb sollten sie antistatisch ausgerüstet sein.
 
Für stark beanspruchte Wohnbereiche wie die Diele ist Auslegware weniger gut geeignet. Denn nasse Straßenschuhe oder schmutzige Hundepfoten zwingen selbst den strapazierfähigsten Teppichboden irgendwann in die Knie. Hier sind pflegeleichte Läufer, die z. B. auf einem Fliesenboden ausgelegt werden, die bessere Wahl.
 

Aus hygienischen Gründen sollte in Küche und Bad ganz auf einen vollflächig verlegten Teppichboden verzichtet werden. Wasserdampf, der beim Kochen oder Duschen entsteht und den Feuchtigkeitsgehalt in der Raumluft erhöht, kann ebenso wie Spritzwasser dazu führen, dass sich unter dem Teppichboden gesundheitsgefährdender Schimmel bildet.

Für spielende Kinder bilden Teppichböden die optimale Basis. (tretford)
 

 
Bei größeren Räumen empfiehlt sich eine vollflächige Verklebung des Bodenbelags. (Saint-Gobain Weber)
Die Verlegemöglichkeiten von Teppichböden sind vielfältig. So kann ein Teppichboden lose verlegt oder mit doppelseitigem Klebeband bzw. Spezialkleber dauerhaft auf dem Untergrund fixiert werden. Auch die Verlegung auf einem Haftgitter ist möglich. Bei Teppichfliesen wird zwischen einer selbstliegenden und einer selbstklebenden Variante unterschieden.
 
Den Teppichboden ausrollen, grob zuschneiden und ggfl. verkleben, Überstände abschneiden und die Sockelleisten montieren: Wer über handwerkliches Geschick verfügt, kann einen Teppichboden selbst verlegen. Detaillierte Step-by-Step-Anleitungen im Internet bieten dabei zusätzliche Unterstützung. Doch was in der Theorie einfach klingt, kann in der Praxis zu Problemen führen. Denn auch bei der Teppichverlegung steckt der Teufel im Detail. Hat man ungenau gemessen oder den Teppichboden unsauber zugeschnitten bzw. verklebt, kommt man schnell in die Bredouille.
 
Wer unsicher ist, sollte einen Handwerksbetrieb mit der fachgerechten Verlegung des Teppichbodens beauftragen. Zusätzlich zu den Materialkosten ist hier – je nach Verlegeart – mit Verlegekosten zwischen 4 bis 10 Euro pro Quadratmeter Bodenfläche zu rechnen. Bei großen Räumen kann da schnell ein hübsches Sümmchen zusammenkommen. Allerdings amortisiert sich die Investition im Laufe der Jahre, besonders wenn man sich für qualitativ hochwertige, langlebige Auslegware entscheidet.
 

Die Verlegekosten lassen sich übrigens etwas drücken, wenn man bestimmte Vorarbeiten selbst erledigt. Wer z. B. den Altbelag in Eigenregie entfernt und den Untergrund, der nicht nur sauber und trocken, sondern auch eben sein muss, vorab ausbessert, kann bares Geld sparen.

 

Teppichboden auf Fliesen und Laminat – wie wichtig ist der Untergrund?
Wird ein neuer Teppichboden verlegt, sollte der alte Bodenbelag zuvor entfernt und der Untergrund ggfl. ausgebessert werden. Denn ein optimales Verlegeergebnis lässt sich nur auf einer sauberen, trockenen und ebenen Fläche erzielen. Diese Vorarbeiten können jedoch sehr mühsam und zeitraubend sein. Warum also nicht einfach den vorhandenen Bodenbelag als Untergrund nehmen und den neuen Teppichboden auf Laminat, Fliesen oder einem alten Teppichboden verlegen?
 
Laminat eignet sich am besten als Untergrund für einen neuen Teppichboden. Denn Laminat hat eine glatte Oberfläche, die in trockenem sowie staub- und fettfreiem Zustand der ideale Haftgrund für Teppichklebeband oder ein Haftgitter ist. Wird der Teppichboden vollflächig verklebt, sollte ein Klebstoff verwendet werden, der die Laminatoberfläche nicht anlöst.
 
Ein Teppichboden lässt sich auch auf Fliesen verlegen. Generell gilt: Je glatter die Fliesenoberfläche, desto besser eignet sie sich als Haftgrund für doppelseitiges Klebeband oder Flüssigkleber. Im Gegensatz zu glasierten Fliesen müssen Terrakottafliesen mit rauer, poröser Oberfläche also zunächst grundiert werden. Für einen möglichst ebenen Untergrund sollten zudem die Fliesenfugen verfüllt werden. Manchmal ist es sogar nötig, den kompletten Fliesenboden mit einer Ausgleichsmasse zu überziehen, damit sich später nichts durchdrückt.
 
Ein neuer Teppichboden kann auch auf einem alten Teppichboden verlegt werden. Das ist aber nur dann sinnvoll, wenn der alte Teppichboden eine ebene Oberfläche aufweist und keine Wellen schlägt. Vor dem Verlegen muss der alte Teppichboden tiefenwirksam gereinigt und getrocknet werden, damit sich kein Schimmel bildet. Danach kann der neue Teppichboden mit Teppichklebeband oder einem Klebebandgitter fixiert werden.
 
Bei allen drei Verlegevarianten ist zu beachten, dass die Aufbauhöhe steigt. Eventuell muss sogar die Zimmertür gekürzt werden, damit sie sich trotz der verschiedenen Schichten weiterhin problemlos öffnen und schließen lässt. Tipp: Will man an Aufbauhöhe sparen, aber trotzdem von der Dämmwirkung des alten Teppichbodens profitieren, einfach die Fasern mit einem Teppichstripper entfernen. Die Trägerschicht bleibt erhalten und dient als Untergrund für den neuen Teppichboden.
 
Laminat eignet sich ideal als Untergrund für einen neuen Teppichboden. (Logoclic)
Ein Teppichboden lässt sich auch auf Fliesen verlegen. (Ragno/VDF)
Teppichboden auf Teppichboden? Auch das ist möglich! (tretford)
 

 
Teppichböden sind Schmutzfänger – im positiven Sinne. Denn die Fasern eines Teppichbodens binden sowohl groben Schmutz als auch Feinstaub, Tierhaare und andere Allergene. Werden diese Partikel regelmäßig mit einem Staubsauger entfernt, bleibt der Teppichboden schön und die Raumluft sauber und gesund.
 
Malheur passiert? Flecken in Teppichböden lassen sich auf unterschiedliche Weise entfernen. Generell gilt: Schnelligkeit ist Trumpf! Egal ob man zu Hausmitteln wie Backpulver, Natron oder Salz greift oder auf ein Teppichreinigungsspray setzt – der Fleck sollte behandelt werden, bevor er eingetrocknet ist.
 
Haben sich mit der Zeit unschöne Laufstraßen gebildet, empfiehlt sich eine großflächige Reinigung des Teppichbodens mit Schaum oder Shampoo. Ein Waschsauger mit rotierenden Bürsten erspart das mühsame Einarbeiten von Hand und übernimmt zugleich das Absaugen des Schmutzwassers. Auch Dampfreiniger eignen sich zur Tiefenreinigung.
 

Teppichreinigungsgeräte können in Baumärkten oder Drogerien ausgeliehen werden. Wer die Intensivreinigung eines verlegten Teppichbodens nicht in Eigenregie angehen, sondern den Profis überlassen möchte, zahlt dafür in der Regel zwischen 4 bis 8 Euro pro Quadratmeter Bodenfläche.

Teppichböden mit Kurzflor sind besonders pflegeleicht. (TeppICH & DU)
 

 
Flecken, Laufstraßen, altbackenes Design? Ist der Teppichboden in die Jahre gekommen, wird es Zeit, ihn zu entfernen. Je nach Art der Verlegung kann das allerdings einen enormen Aufwand bedeuten.
 
Wurde der Teppichboden nur an den Rändern mit doppelseitigem Klebeband auf dem Untergrund fixiert, hat man Glück gehabt: Der Teppichboden kann in der Regel einfach abgezogen werden. Handelt es sich dagegen um eine vollflächige Verklebung, kommt es auf den Klebstoff an. Ist der Kleber wasserlöslich, sollte der gesamte Teppichboden befeuchtet werden. So lässt er sich nach einer gewissen Einwirkzeit leichter ablösen. Stark verklebte Teppichböden, bei denen z. B. Kunstharz zum Einsatz kam, werden zunächst in Streifen geschnitten und dann abgezogen. Kleberückstände und Teppichreste können mit einem Spachtel abgetragen werden. Tipp: Schneller und bequemer lassen sich verklebte Teppichböden mit einem Teppichstripper entfernen. Leihgeräte gibt es in jedem Baumarkt.
 
Wohin mit dem alten Teppichboden? Teppichböden gehören in den Restmüll und werden verbrannt. In die Mülltonne passt ein großer Teppichboden natürlich nicht, deshalb ist er ein Fall für den Sperrmüll oder den Wertstoffhof. Die Unterseite sollte nach Möglichkeit frei von Kleberesten, Mörtel oder anderen Rückständen sein, sonst gilt der Teppichboden als Bauschutt und die Entsorgung wird teuer.
 

Wer Zeit und Kraft sparen möchte, überlässt das Entfernen und Entsorgen des alten Teppichbodens den Profis. Die Kosten hängen von Verlegeart und Raumgröße ab. Soll z. B. ein verklebter Teppichboden entfernt und entsorgt werden, können zwischen 5 bis 12 Euro pro Quadratmeter Bodenfläche fällig werden. Handelt es sich dagegen um einen lose verlegten Teppichboden, wird es deutlich günstiger: Hier ist man schon mit 3 bis 5 Euro pro Quadratmeter Bodenfläche dabei.

 

 

Kann ich Teppichboden über einer Fußbodenheizung verlegen?

Generell ist nichts dagegen einzuwenden, einen Teppichboden über einer Fußbodenheizung zu verlegen. Wichtig ist, dass der Teppichboden einen möglichst geringen Wärmedurchlasswiderstand (WDW) aufweist, damit die von der Fußbodenheizung abgegebene Wärme ungehindert in den Wohnraum abstrahlen kann. Die Auslegware sollte darüber hinaus vollflächig verklebt werden, damit sich kein Luftpolster bildet, das einen Wärmestau erzeugen könnte. Teppichböden mit Fußbodenheizungseignung werden durch ein entsprechendes Symbol gekennzeichnet. Herstellerangaben beachten!
 
Woran erkennt man beim Kauf, ob der Teppichboden eine gute Qualität hat?
Für Teppichböden gelten unterschiedliche Qualitätskriterien. So zeichnet sich ein hochwertiger Teppichboden u. a. durch eine dichte Nutzschicht aus. Darüber geben Noppenzahl und Polgewicht Auskunft. Die Nutzungsklasse zeigt an, wie belastbar und verschleißfest ein Teppichboden ist. Generell gilt: Je höher die Nutzungsklasse, desto robuster der Teppichboden. Komfortwert und Brandschutzklasse sowie Qualitätsmerkmale wie Rutschsicherheit, Lichtechtheit oder die Fußbodenheizungseignung werden durch entsprechende Piktogramme symbolisiert. Auf Prüfsiegel und Gütezeichen achten!