Der schnelle Weg zum grünen Garten
Rollrasen, auch Fertigrasen genannt, ist eine schnelle und praktische Lösung für alle, die eine sofortige grüne Rasenfläche wünschen. Er wird in speziellen Rasenschulen über Monate hinweg gepflegt und herangezogen, bis die Grasnarbe ausreichend dicht ist. Der Rasen wird dann mitsamt einer 15 bis 20 mm dicken Erdschicht abgeschält und in handlichen Rollen zur Baustelle transportiert.
Diese Technik bietet Vorteile gegenüber der herkömmlichen Raseneinsaat: Man spart sich die lange Wartezeit und das mühsame Säen, da der Rollrasen direkt nach dem Verlegen genutzt werden kann. Innerhalb weniger Wochen ist die Fläche fest angewachsen und voll belastbar. Besonders beliebt ist Rollrasen in privaten Gärten, Parks, Sport- und Golfplätzen, wo er für eine sofortige, dichte und grüne Oberfläche sorgt.
Die Vielfalt der Rollrasenarten
Am Markt sind zahlreiche Rollrasenarten verfügbar und jede besteht aus einer Mischung verschiedener Grassorten, die für spezifische Anforderungen und Umweltbedingungen ausgelegt sind. Allzweckrasen kombiniert Ästhetik und Widerstandsfähigkeit und eignet sich gut für verschiedene Licht- und Wetterbedingungen. Robustrasen, wie Sport- und Spielrasen, ist besonders widerstandsfähig und pflegeleicht. Schattenrasen benötigt wenig Sonnenlicht und kommt mit feuchten Untergründen zurecht. Es gibt auch Spezialrasen für spezifische Anwendungen wie Fußballstadien oder Golfplätze, die jedoch teurer und weniger verbreitet sind.
Die Zusammensetzung des Saatguts ist entscheidend für die Qualität und Belastbarkeit des Rasens. Ein hoher Anteil an Deutschem Weidelgras (Lolium perenne) und Wiesenrispe (Poa pratensis) spricht für strapazierfähigen Spiel- und Gebrauchsrasen. Für dekorative Zwecke sind feinblättrige Gräser wie Flechtstraußgras (Agrostis stolonifera) und Rotes Straußgras (Agrostis capillaris) ideal. Lägerrispe (Poa supina) ist optimal für Schattenflächen.
Hingegen deuten Lolium westerwoldicum, Lolium multiflorum und Festuca pratensis in der Mischung auf minderwertige Qualität hin, da diese Gräser eher für die Landwirtschaft und nicht für Gartennutzung geeignet sind.
Der beste Zeitpunkt zum Verlegen
Rollrasen kann typischerweise in drei von vier Jahreszeiten verlegt werden, nämlich immer dann, wenn keine Frostperioden herrschen. Optimale Bedingungen bieten der Frühling und der Herbst, da moderate Temperaturen und ausreichende Feuchtigkeit das Anwachsen der Graswurzeln erleichtern. Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad Celsius sind ideal, um sicherzustellen, dass die Wurzeln schnell und zuverlässig mit dem Untergrund verwachsen. Im Frühling wird der Boden durch die Sonne aufgewärmt und regelmäßige Niederschläge sorgen für die notwendige Feuchtigkeit. Der Herbst bietet ähnliche Bedingungen, wobei der frühe Herbst bevorzugt wird, um ersten Bodenfrösten zuvorzukommen.
Bei Verlegung im Sommer ist intensivere Bewässerung erforderlich, da die hohen Temperaturen und langen Trockenperioden das Anwachsen erschweren. Der Rollrasen muss in den ersten zwei Wochen nach dem Verlegen kontinuierlich feucht gehalten werden.
Im Winter hingegen ist das Verlegen von Rollrasen nicht empfehlenswert, da Frost die Verwurzelung verhindert und die Grashalme beschädigen kann.
Kosten und Preise
Die Kosten für Rollrasen können bis zu zehnmal höher sein als für selbst ausgesäten Rasen. Der genaue Preis variiert je nach Art des Rollrasens, Hersteller, Qualität und Transportweg.
Hierfür sind im Web Kostenrechner zu finden, mit denen abhängig von der Rasensorte und dem Standort der Verlegung die Rollrasen Kosten berechnet werden können.
Hochwertiger Rollrasen lokaler Anbieter kostet in der Regel zwischen 7 und 13 Euro pro m2 inkl. Anlieferung durch eine Spedition, wobei die Preise mit zunehmender Quadratmeterzahl naturgemäß sinken.
Viele Anbieter ermöglichen auch Selbstabholung, was bei kleinen Flächen mit einem geeigneten Fahrzeug machbar ist. Allerdings ist zu bedenken, dass Rollrasenrollen mit bis zu 20 kg pro Quadratmeter recht schwer sind, was die Selbstabholung bei größeren Mengen erschwert.
Weitere Kostenfaktoren betreffen die Vorbereitung des Untergrundes sowie die Verlegung durch einen Gärtner.
Kostenfaktor
(Preis pro Quadratmeter)
Rasen auf der Rolle: 5 – 12 €
Untergrund: 2 – 4 €
Verlegung: 8 – 15 €
Pflege von Rollrasen
Nach dem Verlegen von Rollrasen ist die richtige Pflege entscheidend, um sicherzustellen, dass der Rasen gesund anwächst und lange schön bleibt. In den ersten Wochen nach dem Verlegen benötigt der Rollrasen täglich 15-20 Liter Wasser pro Quadratmeter, um stets feucht zu bleiben. Eine gleichmäßige Bewässerung mit einem Rasensprenger verhindert dabei Pfützenbildung.
Etwa 14 Tage nach dem Verlegen kann der Rasen betreten und auf 4-5 cm gemäht werden. Scharfe Klingen sind hierbei besonders wichtig, um die zarten Grashalme nicht zu beschädigen.
Nach drei bis vier Wochen kann der Rasen erstmals gedüngt werden. Ein Langzeitdünger, gleichmäßig mit einem Streuwagen verteilt, versorgt den Rasen optimal mit Nährstoffen. In den folgenden Jahren ist es ratsam, den Rasen zweimal jährlich zu düngen: Im Frühjahr mit stickstoffbasiertem Dünger und im Herbst mit einem kaliumbasierten Dünger. Eine Bodenprobe alle drei Jahre hilft, die spezifischen Nährstoffbedürfnisse zu bestimmen.
Im Sommer sollte der Rollrasen morgens oder abends gewässert werden, insbesondere wenn es längere Zeit nicht regnet. Gelbliche Gräser und trockener Boden sind Anzeichen für Wassermangel. Zudem muss nach dem Düngen bei Trockenheit ebenfalls gewässert werden, da Nährstoffe nur mit Wasser aufgenommen werden können.
Mulchen kann eine ökologische Alternative zum klassischen Mähen sein, hängt aber von den Bodenverhältnissen und dem Klima ab.
Weitere wichtige Pflegemaßnahmen sind das Vertikutieren und Lüften des Rasens nach ein bis zwei Jahren, um Moos und Rasenfilz zu entfernen und die Bodenstruktur zu verbessern.
Nach dem Vertikutieren und Lüften kann Sanden helfen, die Bodenbelüftung langfristig zu fördern. Anschließend sollte erneut gedüngt werden, um den Rasen optimal zu versorgen.
