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Wissen BAföG

Bildungsgerechtigkeit im Mietspiegel

Das Bundesausbildungsförderungsgesetz, kurz BAföG, soll Chancengleichheit schaffen und allen jungen Menschen unabhängig vom sozialen Hintergrund ein Studium ermöglichen. Doch in der Praxis zeigt sich eine immer größere Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Vor allem in Ballungszentren und beliebten Universitätsstädten werden Studierende durch hohe Mieten finanziell stark belastet. Die festgelegten Mietpauschalen im BAföG hinken der realen Preisentwicklung hinterher – mit gravierenden Folgen für die Bildungsgerechtigkeit in Deutschland.

Mietpreise und BAföG: Ein Missverhältnis mit System

Die Mietkostenpauschale im BAföG beträgt aktuell 360 Euro für Studierende, die nicht bei den Eltern wohnen. Diese Zahl gilt bundesweit – ob man nun in Leipzig oder in München studiert. Der Haken: In vielen Großstädten sind die durchschnittlichen Mieten für WG-Zimmer oder kleine Wohnungen deutlich höher.


Einige Beispiele (Stand: Anfang 2025):

  • München: Ø 680 € für ein WG-Zimmer
  • Frankfurt am Main: Ø 620 €
  • Berlin: Ø 590 €
  • Köln: Ø 550 €
  • Leipzig: Ø 380 €

In München klafft damit eine Lücke von über 300 Euro zwischen realer Miete und BAföG-Höchstsatz – für viele Studierende ein existenzielles Problem.

 

Folgen für Studierende: Nebenjobs, Stress und Studienabbrüche

Die finanzielle Lücke muss geschlossen werden. Viele Studierende sehen sich gezwungen, neben dem Studium mehrere Jobs anzunehmen. Dies geht nicht selten zulasten der Studienqualität oder führt gar zum Studienabbruch.


Konsequenzen der Unterförderung:

  • Hoher Zeitaufwand durch Nebenjobs (20+ Stunden/Woche)
  • Eingeschränkte Teilnahme an Seminaren und Lerngruppen
  • Verzögerungen beim Studienfortschritt
  • Psychische Belastung durch Existenzdruck
  • Häufige Studienabbrüche in einkommensschwachen Haushalten

Studien wie die des Deutschen Studentenwerks belegen, dass finanzielle Unsicherheit einer der Hauptgründe für das Scheitern im Studium ist.

 

Soziale Schieflage: Region entscheidet über Bildungschancen

Die BAföG-Regelungen, die bundesweit einheitlich greifen, verkennen die realen Lebensverhältnisse vor Ort. Studierende in strukturschwachen Regionen mit niedrigen Mieten können mit dem gleichen Förderbetrag über die Runden kommen, während in Metropolen das Geld vorne und hinten nicht reicht.


Diese regionale Ungleichbehandlung wirkt sich negativ auf die Mobilität aus. Wer nicht aus einem wohlhabenden Elternhaus stammt, wählt seltener renommierte Studienorte in teuren Städten. Bildungschancen werden so ungewollt an den Wohnort geknüpft – ein klarer Verstoß gegen das Prinzip der Bildungsgerechtigkeit.


Hinzu kommt, dass Studierende mit pflegebedürftigen Angehörigen oftmals an das Elternhaus gebunden sind. Technische Hilfsmittel wie ein Hausnotruf über WLAN könnten zwar für Entlastung sorgen, doch für viele sind diese Systeme weder bekannt noch erschwinglich. Dabei kann ein Hausnotruf über WLAN nicht nur Sicherheit bieten, sondern auch Freiräume schaffen, um ein Studium überhaupt realisierbar zu machen.


Reformbedarf: Was Fachleute fordern

Experten aus Wissenschaft, Bildungswesen und Sozialverbänden fordern seit Jahren eine Reform des BAföG-Systems, das die regionale Mietrealität berücksichtigt. Einige Länder wie die Schweiz oder Schweden machen vor, wie ein bedarfsgerechter Fördermechanismus aussehen kann.


Mögliche Reformansätze:

  • Regionale Mietzuschläge: Anpassung des Wohnzuschusses an den lokalen Mietspiegel
  • Dynamisierung: Jährliche Aktualisierung der Pauschalen basierend auf Marktentwicklung
  • Digitalisierung & Vereinfachung: Schnellere Antragsbearbeitung, weniger Bürokratie
  • Zielgruppen erweitern: Auch ältere Studierende und Zweitstudiengänge berücksichtigen


Politik unter Druck: Wie lange bleibt das BAföG noch realitätsfern?

Trotz vielfacher Kritik bleibt die Bundesregierung bei der Mietkostenpauschale erstaunlich unbeweglich. Zwar wurden die Fördersätze in den letzten Jahren moderat angehoben, doch eine strukturelle Neuausrichtung blieb bislang aus.


Die öffentliche Diskussion gewinnt jedoch an Fahrt. Studierendenvertretungen, Sozialverbände und Journalisten üben Druck auf die Politik aus, endlich eine Reform zu wagen, die dem heutigen Wohnungsmarkt Rechnung trägt.


Gleichzeitig erleben Wohnheime eine Renaissance. Doch auch hier ist die Nachfrage weit größer als das Angebot. Ohne massiven Ausbau bleibt die Wohnsituation für viele prekär.


Was passieren muss, damit Bildung nicht vom Wohnort abhängt

Bildung ist ein Menschenrecht und darf nicht zur sozialen Lotterie werden. Es braucht endlich ein BAföG-System, das die Lebensrealität ernst nimmt. Dazu gehören flexible Mietzuschläge, schnelle Antragswege und eine große BAföG-Reform, die nicht nur kosmetisch, sondern strukturell ansetzt.


Zukunftsgerichtete Bildungspolitik muss verhindern, dass die Wahl des Studienorts vom Kontostand der Eltern abhängt. Wenn man jungen Menschen echte Bildungschancen bieten will, darf man die Mietpreisentwicklung nicht länger ignorieren. Der Handlungsbedarf ist klar – jetzt fehlt nur noch der politische Wille.